Denken – Skepsis

Die Geschichte des Denkens

Die Seele denkt niemals ohne Vorstellung

Der Begriff des Denkens umfasst alle Prozesse des Gehirns bei denen Sinneswahrnehmungen verarbeitet werden. Hierzu gehören Erinnerungen, Vorstellungen, Ideen sowie Verknüpfungen von Sachverhalten und die damit verbundene Erkenntnisgewinnung. Das Erkennen, das Verstehen, das Beurteilen oder das Einordnen fallen alle unter den Begriff des Denkens.

In der Philosophie ist das Denken eine Methode um Wahrheit zu erlangen. Für die alte griechische Sprache ist Denken zwischen Sehen und Hören. Das griechische Wort „Skepsis“ (bedenken, untersuchen) heißt wörtlich „einer der etwas untersucht“. Skepsis heißt zunächst nichts anderes als eingehende Untersuchung. Wie beim Arzt Erinnerung, Anamnesis, die Krankheitsgeschichte. Ohne Skepsis keine Ergebnisse.

Denken ist erinnern, Begriffe bilden

In den deutschen Wörterbüchern bedeutet Denken nicht nur eine Vorstellung mit Bewusstsein haben, sondern auch sich erinnern, nachdenken, Begriffe bilden, urteilen, gesinnt sein, Absicht haben, vorhaben, willen sein.

Diese Vieldeutigkeit kann philosophische Relevanz haben und etwa die These stützen, dass auch der Wille wie das Gefühl und die Erinnerung des Menschen seine Wurzeln im Denken hat.

Etymologie – woher kommt das Wort Denken

Etymologie heißt Erklärung der Entstehung eines Wortes, Wortherkunft. (Klicken Sie mal im Internet Liste griechischer Wortstämme in Deutschen Fremdwörter. Ein gigantischer Wortschatz.)

Des Wortes Skepsis kommt aus der alten griechischen Sprache, es ist ein Ergebnis des Nus (des Hirns). Das Denken könnte auch als stummes Sprechen, als eine innere Sprache des Geistes bezeichnet werden. Das Denken selbst wird insbesondere in der Erkenntnistheorie der Philosophie, der Logik, der Sprachphilosophie und in der Moralphilosophie thematisiert.

Martin Heidegger (deutscher Philosoph 1889 bis 1976) sagt, das Schlimmste ist, dass die Menschen zu wenig denken.

„Aber denken kann ich was ich will, wenn ich mir nur nicht selbst widerspräche“

Die Seele denkt niemals ohne Vorstellung. Ich denke, also bin ich (Descartes französischer Philosoph 1596-1630). Gedanken ohne Inhalt sind leere Gedanken, Anschauungen ohne Begriffe sind blind. Nur die Philosophie ist das freie, unbeschränkte, reine Denken. Die Geschichte der Philosophie ist die Geschichte des Gedankens.

„Aber denken kann ich was ich will, wenn ich mir nur nicht selbst widerspräche.“„

Einen Gegenstand denken und einen Gegenstand erkennen ist nicht einerlei.“

„Das Denken ist ein Erhören das erblickt.“

Diese Zitate aus Heger, Kant und Heidegger zeigen die Notwendigkeit zu klären, was jeweils mit Denken gemeint wird wenn man die geschichtlich sich wandelnde aber immer auch von ihren Traditionen bestimmte Sprache der Philosophie und damit ihr Denken und ihren Gedanken verstehen will. Oft knüpfen sich umfassende Theorien an die jeweilige Bedeutung von Denken, oft werden aber auch nur umgangssprachlich gegebene Bedeutungen von Denken festgehalten. Denken ist sicher ein Grundwort der philosophischen Sprache. Haben wir unser Denkvermögen verstanden, sind wir uns unsere Existenz sicher.

Auf der Suche danach was wirklich wahr ist und gut können wir mit dem grundlegenden Wissen beginnen, dass wir existieren. Wir kommen zu diesem Schluss, weil wir in der Lage sind, unsere Gedanken zu verstehen und wissen, dass wir, um zu denken, existieren müssen. Für Descartes lag die Antwort im Denken selbst. Um überhaupt irgendwelche Gedanken haben zu können, muss eine Person existieren. Auch wenn sich alle Sinne, Erinnerungen und alles was wir als wahr annehmen als das Ergebnis einer allgemeinen Täuschungen herausstellen würde, können wir uns immer noch unserer eigenen Existenz sicher sein, weil wir fähig sind, die erste Frage zu stellen. Zusammengefasst bin ich also im strengen Sinne nur ein „etwas das denkt“ (ich denke also bin ich).

Nach dem Zeugnis des Aristoteles haben die alten Griechen das Denken und das Wahrnehmen gleichgesetzt. Bei Homer und den Vorsokratikern (Philosophen vor der Zeit von Sokrates) wird die enge Beziehung, die für die alte griechische Sprache zwischen Denken sehen und hören besteht, als eine Art geistiger Wahrnehmung aufgefasst.

Alles ist eins

Der Wendepunkt in der Geschichte der vorsokratischen Philosophie und den Beginn einer philosophischen Thematisierung des Denkens kann man bei Parmenides (griechischer Philosoph 515 vor Christus, Vorsokratiker) sehen. Er hat den Satz gesagt “alles ist eins”. Nach Aristoteles ist die Funktion des Denkens das Begreifen des Allgemeinen und unterscheidet sich dadurch von der sinnlichen Wahrnehmung. Das ist der Unterschied zwischen Menschen und Tieren. Der Mensch allein begreift, während die übrigen Lebewesen zwar wahrnehmen aber nicht begreifen. Diese Fragestellung führt Aristoteles in die Metaphysik (das, was hinter der Natur steht), auf den ersten Ursprung des bewegten Seins, den unbewegten Beweger. Er beschreibt diesen Ursprung als das Ziel allen Strebens, als Denken (denn der Ursprung ist das Denken). Sich selbst also denke er, wenn er das Oberste ist und es ist das Denken des Denkens. (Da ist Aristoteles ein Gigant des Geistes). Dass der Geist sich selbst denkt und darum in dauernder Tätigkeit ist macht ihn zu etwas Göttlichen.

Der Gipfel des Denkens ist also für Aristoteles seine selbst genügsame Schau in der Theorie. Er wird nämlich ein Gedachter, wenn er etwas berührt und denkt. Dass Geist und Gedachter dasselbe sind wie die Theorie ist das Erfreuende und Beste.

Eine Zusammenfassung der griechischen antiken Bestimmungen zum Begriff des Denkens mag die Aufzählung der fünf Seelenvermögen sein. Es gibt fünf Vermögen der Seele: Geist, Denken, Meinung, Vorstellung und Wahrnehmung.

Geist ist das intellektuelle Wahrnehmen der Seele gemäß der man mittels Schlussfolgerung die Dinge erkennen kann. Es wird auch Denken (diahoia) genannt, weil es dem Öffnen eines Weges gleicht.

Hier einige Zitate zum Denken:

  • Denken ist Reden mit sich selbst
  • Warten, geduldig sein das heißt Denken.
  • Das Denken ist eine Lebensfunktion wie die Verdauung und der Blutkreislauf.
  • Über alles was du siehst denke nach.
  • Die Gegenwart eines Gedankens ist wie die Gegenwart einer Geliebten.
  • Im Herzen bewegen sich immer Gedanken.

Text: Konstantin Gorlas Philosoph

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