Georg Dengler ist mit seinem bisher größten Fall, dem Neunten in Wolfgang Schorlaus Bestseller-Krimiserie, auf der Spur des großen Geldes. Dabei deckt er die Machenschaften der „Euro-Retter“ auf. Schorlau bringt mit seiner investigativen Art Krimis zu schreiben, Licht in das Treiben der Troika, das Dreigespann aus Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Kommission. Über ein Jahr Recherche benötigte der Autor, um in Erfahrung zu bringen, auf welchen Konten die vielen Milliarden landeten, die für die Griechenlandrettung ausgegeben wurden. Den Griechen selbst ging es von Rettungsaktion zu Rettungsaktion immer schlechter. Die Medienlandschaft trat kräftig nach und zeichnete ein Bild der Griechen, welches sie als faul und unfähig darstellte. Weiter prangerte man öffentlich an, die Griechen würden nun, da sie pleite seien, dass Reparationskaninchen aus dem Zylinder ziehen, um sich mit diesem Trick eigener Schulden zu entledigen. Tatsächlich trug Athen diese Ansprüche seit 1945 kontinuierlich vor. Scheiterte aber stets an deutscher Obstruktion. Schorlaus Krimi stellt die Frage dezent in den Raum: Wer ist eigentlich der Trickser? Schade, dass die Welt so lange auf diese politische Wirklichkeit warten musste. Ob der Impuls dieses einen Kriminalromans ausreicht, den nötigen Zusammenhalt für ein besseres Europa, in dem gegenseitige Unterstützung selbstverständlich ist zu schaffen, ist fraglich. Sich über das Gestern endlich ernsthaft Gedanken zu machen, um die Zukunft besser gestalten zu können, könnte ein guter Anfang sein.
ISBN: 978-3462-04667-0