Das „Do“ im Taekwondo
Im asiatischen Budosport liegt der Schwerpunkt nicht nur auf der sportlichen Leistung, sondern insbesondere auch auf der geistigen Haltung. Das „Do“ repräsentiert den Weg, das Prinzip, die Lehre und die allgemeine Geisteshaltung und besitzt bereits eine fundamentale Bedeutung in der für manche noch immer exotisch wirkenden Welt der Kampfkünste. Wir könnten von den Südkoreanern lernen, denn es ist höchste Zeit und wir müssen uns bemühen- es besteht die Gefahr erzieherischen Wert und geistigen Inhalt des Budo zu verlieren.
Dreißig Jahre bin ich nun in mehreren Disziplinen aktiv, und dreißig Jahre habe ich selbst den offenen und ehrlichen Umgang, mit dem gebotenen gegenseitigen Respekt vorgelebt – es fällt mir daher schwer so manche negativen Entwicklungen zu verstehen.
Ein gelegentlicher Blick hinter die Kulissen zeigt manchmal auch die Schattenseiten.
Konkurrenzdenken und unangemessenes Verhalten nehmen in vielen Kampfsportbereichen und sogar innerhalb einzelner Kampfsportstilen zu. Negative Kommentare über andere Schulen, Vereine oder Lehrer könnten aus subjektiver Sicht als „Gift“ für den Budo – Sport gesehen werden. Selbst in obersten Führungsriegen gibt es gelegentlich mal auffällige Unregelmäßigkeiten.
Und ähnlich wie in der Arbeitswelt, kann man im Budo gelegentlich diversen Formen von Mobbing begegnen. Persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen und durchlebte Geschichten betroffener Athleten bestätigen diese Entwicklung.
Auch die Etikette im Sport nimmt ab – viele verhalten sich gerade so wie sie möchten. Kinder und jugendliche Athletinnen und Athleten kommen oftmals verspätet und in unangemessener Kleidung zum Training. Selbst die obligatorischen Begrüßungen bleiben aus, und das Verhalten mancher Sportler könnte schon mal als respektlos verstanden werden.
Es ist höchste Zeit und wir müssen uns bemühen- es besteht die Gefahr erzieherischen Wert und geistigen Inhalt des Budo zu verlieren, denn oftmals fehlt es schlichtweg an der richtigen Einstellung in der Umsetzung. Notwendig, und als ständige Herausforderung, ist die ganzheitliche Schulung von Körper und Geist.
Ich denke, wir könnten z.B. auch von den Koreanern (WT) lernen, denn hehre Tugenden aus der Welt des Taekwondo könnten wegweisend für ein gutes Zusammenleben in unserer Gesellschaft sein.