Das Ziel ist das Ziel

Das Ziel ist das Ziel, nicht der Weg ist das Ziel. Wer nicht weiß, wohin er möchte, wird nie am Ziel ankommen

Als Naturheilkundler gestehe ich eine meiner folgenden Sünden: Ich trinke gerne Coca Cola. Am liebsten aus Dosen. Die kleinen Dosen haben es mir dabei besonders angetan. Und es kommt noch schlimmer: meine bevorzugte Zeit, Cola zu trinken, ist kurz vorm zu Bett gehen. Schlafen kann ich trotzdem, oder gerade deswegen. Da wären wir nun auch wieder bei der Homöopathie angelangt, in der ja bekanntlich Gleiches mit Gleichem behandelt wird. Und hier wird mit „Coffea“ (aus der grünen Kaffeebohne stammend) eben auch Schlaflosigkeit behandelt.

Zurück zu meinen ungesunden Angewohnheiten. Ab und an trinke ich sogar zwei Dosen Cola. Die stelle ich dann geöffnet in der Küche auf den Rand der Arbeitsplatte. Danach lege ich mich hin und kann trotz des Inhalts dieses Brausegesöffs gut schlafen.

Wenn meine Frau dann am nächsten Morgen aufsteht und in die Küche kommt, sieht sie eine kleine schwarze Kolonne vom Balkon durch unsere Wohnung zum zuckerreichen, braunen Blubberwasser ziehen. Die perfekte Ameisenstraße. Wir Wohnen immerhin im zweiten Stock. Scheinbar lohnt sich der Weg zu uns, oder besser gesagt, zum Dosen Inhalt. Straßenarchitekten könnten hier sogar noch was lernen, aber nicht nur Straßenbauer. Wie wir weiter sehen werden.

Fasziniert standen meine Frau und ich eines Morgens vor der schwarzen Straße. Haben die Ameisen doch ihr ganzes Volk mobilisiert, um an diese Coca Cola ranzukommen. Aber wer will schon Ameisen in seiner Wohnung? Meine Frau auf jeden Fall stellte die Dosen auf den Balkon. Innerhalb nur einer Stunde hatten die Ameisen ihre „Schnellstraße ins Glück“, verlegt. Sie ging nun vom Garten auf den Balkon.

Was lernen wir daraus? Das Ziel ist das Ziel, nicht der Weg ist das Ziel. Wer nicht weiß, wohin er möchte, wird nie am Ziel ankommen. Der Weg passt sich dann dem Ziel an. Ändert sich das Ziel, gleicht sich der Weg dem Ziel an. Nur wer flexibel ist überlebt. Die Spezialisten unter den Lebewesen sind fähig, durch Flexibilität und Anpassung zu überleben. Der Starre ist dem Untergang geweiht.

Wären die Ameisen stur und unbeweglich, so hätten sie in der Küche gewartet, bis meine Frau, die Göttin der braunen Brause, die Dosen wieder zurück in die Küche bringt. Womöglich wäre eine Ameise auf die Idee gekommen, einen Walfahrtort einzurichten, damit jährlich andere Ameisen zum Ort des erhofften Glückes pilgern können, um auf ein neues Wunder zu warten. Natürlich fällt keine Dose mehr vom „Himmel“.

Doch Ameisen beschäftigen sich weniger mit Dingen, die nicht mehr da sind, sondern sie gehen logischer vor und suchen nach neuen Zielen. Und finden neue Wege zu ihrem Ziel. Sie überwinden die Strecke, zielstrebig und tapfer. Für sie ist nicht der Weg das Ziel sonst wäre die Ameisenstraße immer noch bei uns. Wer kein Ziel im Leben hat, verläuft sich. Und das Ziel muss sich lohnen.

Mich erinnert diese Cola-Geschichte an den Film: „Die Götter müssen verrückt sein“. In dem eine, aus dem Flugzeug geworfene Cola vor den Füßen des vermeintlich primitiven Buschmann Xi landet und der es für ein Zeichen Gottes hält. Weil das himmlische Geschenk im Dorf aber Hass und Neid auslöst, will Xi die unheilvolle Flasche ans andere Ende der Welt bringen und erlebt dabei viele Abenteuer. Den Nutzen, den die Flasche vielleicht für das Volk gehabt hätte, übersah er hingegen.

Daran sieht man, was Menschen aus Cola Flaschen machen und Ameisen. Menschen halten alles für eine Verschwörung. Ameisen kümmert das aktuelle Pech nicht, sie suchen weiter nach neuen Zielen. Und „erlaufen“ sie sich selbst. So ähnlich wie Forrest Gump. Der sagte ja auch das Leben ist wie eine Pralinenschachtel. Für die Ameisen war auf jeden Fall der Zucker in der Cola Dose eine Pralinenschachtel.

Text: Dimitrios Gorlas

 

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