DIE KANADISCHE NATION FEIERT

DAS ZWEITGRÖßTE LAND DER ERDE WIRD 150 JAHRE JUNG

Eine junge Nation feiert in diesem Jahr ihren 150. Geburtstag. Kanada, das zweitgrößte Land der Erde ist natürlich schon viel älter. Aber erst mit dem Dominion vom 1. Juli 1867 wurde Kanada offiziell eine sich selbst verwaltende Kolonie innerhalb des British Commonwealth of Nations. Auch heute noch ist Kanada ein Land, das Träume und Sehnsüchte weckt, egal ob als Urlaubsziel, oder als Land für Einwanderer aus aller Welt.

Canada150, eine Marke, die das Land 2017 durch das Jahr tragen wird. Die junge Nation, deren Bewohner aus vielen Ländern der Erde stammen, entfacht immer noch viele Träume, denn das zweitgrößte Land hat sehr viel zu bieten. Landschaften, Natur, scheinbar grenzenlos, mächtig und doch vielfach zerbrechlich. Ob die eisigen Regionen der arktischen Regionen, die kalten Regenwälder an der Pazifikküste British Columbias, die Höhen der Rocky Mountains oder die flache Prärie auf dem Kanadischen Schild in den Provinzen Manitoba, Saskatchewan und Alberta.

GO FOR MORE stellt das faszinierende Land mit seinen zehn Provinzen und drei Territorien, mit seinen urbanen Strukturen, die überwiegend an der Grenze zu den Vereinigten Staaten liegen, seinen Menschen, seinen Landschaften vor. Vielleicht weckt der Bericht bei dem einen oder anderen Leser ebenfalls die Sehnsucht nach dem Traumland Nordamerikas.

Kanada reicht vom Atlantik im Osten bis zum Pazifik im Westen. Im Süden grenzt das Land ausschließlich an die USA, im Westen an das autonome, zu Dänemark gehörende Grönland. Im Norden reicht die Fläche des Landes bis an den arktischen Ozean. Nach Russland ist Kanada der Fläche nach das zweitgrößte Land der Erde.

DIE BESIEDLUNG KANADAS

Die Besiedlung des heutigen Kanadas begann vor ungefähr 12.000 Jahren durch die First Nations, ungefähr 7000 Jahre später folgten die Inuit. Ab dem Jahr 1600 begannen die Europäer, in erster Linie Engländer und Franzosen mit der Kolonialisierung des Landes.

Im Jahr 1867 gründeten drei britische Kolonien die kanadische Konföderation, aus der die vier kanadischen Provinzen Ontario, Québec, Nova Scotia und New Brunswick hervorgingen. 1931 folgte die gesetzgeberische Unabhängigkeit (Status von West- minster), 1982 wurden weitere verfassungs- rechtliche Verbindungen zum Vereinigten Königreich außer Kraft gesetzt. Nominelles Oberhaupt Kanadas ist nach wie vor Königin Elisabeth II., die durch einen Generalgouverneur vertreten wird. Kanada hat zwei Amtssprachen, englisch und französisch. Der Name Kanada stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einer Ableitung aus dem Wort „Kanata“ aus der Sprache der Irokesen, die am St. Lorenzstrom lebten. Das Wort bedeutet Siedlung.

Das heutige Kanada ist ein Bundesstaat, der sich in zehn Provinzen und drei Territorien gliedert. Die Provinzen verfügen über föderale Strukturen und genießen einen hohen Grad an Autonomie. Die drei Territorien werden überwiegend von der Bundesregierung verwaltet. Der von Psalm 72,8 abgeleitete Wahlspruch Kanadas lautet „A Mari Usque ad Mare“ (von Meer zu Meer).

Kanada beeindruckt alleine schon mit seinen Daten. So nimmt die Fläche Kanadas 9.984.670 Quadratkilometer (davon 891.163 Quadratkilometer Wasserfläche) ein. Zum Vergleich, Deutschland umfasst eine Fläche von 357.376 Quadratkilometern, Kanada ist also 28mal so groß.

Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 4634 Kilometer, von der Middle Island im Eriesee bis nach Kap Columbia auf Ellesmere Island in Nunavut. Von Cape Spear in der Provinz Neufundland bis zur Grenze des Yukon mit Alaska reicht die Ost-West-Ausdehnung, 5514 Kilometer müssen zurückgelegt werden, um diese Distanz zu überwinden. Die Grenzlänge zwischen Kanada und den USA beträgt 8890 Kilometer. Und einen weiteren Weltrekord hat Kanada inne, das Land hat mit 243.042 Kilometern die längste Küstenlinie der Welt. Kanada hat als zweitgrößtes Land der Erde Anteil an sechs Zeitzonen.

Kanada ist ein sehr großes und reiches Land. Reich an Bodenschätzen und natürlichen Ressourcen, reich an Pflanzen und Tieren. Kanada in seiner Gänze in Wort und Bild zu beschreiben würde Bücher füllen. Deshalb kann die nachfolgende Vorstellung der kanadischen Provinzen und Territorien, jeweils von Ost nach West, nicht abschließend sein.

NEUFUNDLAND UND LABRADOR

(englisch Newfoundland and Labrador, französisch Terre-Neuve-et-Labrador)

Neufundland und Labrador liegen an der rauen Atlantikküste im Osten Kanadas. Die Provinz grenzt im Westen an Québec, im Osten an den Atlantik. Die Provinz ist östlichste Teil Nordamerikas, sie liegt Euro- pa am nächsten. Da Neufundland bereits durch den Wikinger Leif Eriksson besiedelt wurde, ist dieser Teil Kanadas reich an historischen Besonderheiten.

Das Meer vor Neufundland und Labrador ist reich an Eisbergen, was 1912 der Titanic zum Verhängnis wurde. Das Klima ist geprägt vom kalten Labradorstrom, im Südosten jedoch von Ausläufern des Golfstroms, der dadurch ein wesentlich wärmeres Klima aufweist.

Die Hauptstadt St. John’s (106.300 Einwohner), zugleich größte Stadt in Neufundland und Labrador, ist eine der ältesten Städte Nordamerikas. Die Provinz hat insgesamt 530.128 Einwohner (Stand 2016) und eine Fläche von 404.517 Quadratkilometern. Der Wahlspruch von Neufundland und Labrador lautet „Quaerite Primum Regnum Dei“ (Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes).

PRINCE EDWARD ISLAND

(französisch Île-du-Prince-Édouard)

Prince Edward Island ist eine der drei Atlantikprovinzen und zugleich die kleinste Provinz Kanadas. Benannt ist die Provinz nach Edward Augustus, Duke of Kent and Strathearn, dem Vater von Königin Victoria.

Prince Edward Island, die im Sankt-Lorenz- Golf westlich von Cape-Breton-Island liegt, wird auch als der „Garten des Golfes“ bezeichnet. So gedeihen in den fruchtbaren

Böden der Insel rund ein Drittel der kanadischen Kartoffelernte. Rund 1,3 Millionen Tonnen stammen von Prince Edward Island, weshalb sie auch den Spitznamen „Kartoffelprovinz“ trägt. Durch die Lage am südlichen Rand des Sankt-Lorenz-Golfes herrschen auf PEI, wie die Provinz auch genannt wird, gemäßigte Temperaturen mit milden Sommern und schneereichen Wintern.

Wichtige Wirtschaftsfaktoren sind neben der Landwirtschaft der Tourismus und die Fischerei. Bekannt ist die Insel für ihre Hummer, Austern und andere Muscheln.

Hauptstadt ist Charlottetown mit rund 35.000 Einwohnern. Die gesamte Provinz hat 140.204 (Stand 2011) Einwohner und eine Fläche von 5660 Quadratkilometer.

Der Wahlspruch von Prince Edward Island lautet „Parva Sub Ingenti“ (Die Kleine unter dem Schutz des Großen).

NOVA SCOTIA

(französisch Nouvelle-Écosse)

Neuschottland, wie Nova Scotia auf Deutsch heißt, ist eine der drei Atlantik-Provinzen. Die Provinz besteht aus der gleichnamigen Halbinsel und Cape Breton Island. Nova Scotia ist die zweitkleinste Provinz Kanadas. Wichtige Städte sind Halifax, Dartmouth, Bedford, Yarmouth, Amherst, Truro, New Glasgow und Sydney. Neben Englisch wird in der Provinz auch akadisches Französisch gesprochen, im Norden der Provinz noch teilweise die kanadisch-gälische Sprache, 4500 First Nation der Mi‘kmaq sprechen Algonkin.

Wirtschaftsfaktoren der Provinz sind Holzwirtschaft, Acker- und Obst- sowie Weinbau, der Bergbau und Tourismus. Auch der Abbau von Rohstoffen wie Gas, Öl, Gold und Gips wird neben dem Luft- und Raumfahrtsektor ein immer wichtigerer Faktor. Nova Scotia ist auch einer der größten kanadischen Standorte für Produktionen von Filmen. Halifax (390.200 Einwohner) ist die größte Stadt Nova Scotias und Hauptstadt der Provinz. Auf einer Fläche von 55.284 Quadratkilometern leben in Nova Scotia 922.000 Menschen. Der Wahlspruch von Nova Scotia lautet „Munit Haec et Altera Vincit“ (Eine verteidigt und die Andere erobert).

NEW BRUNSWICK

(französisch Nouveau-Brunswick)

Neubraunschweig, so der deutsche Name der Provinz ist die dritte der Atlantik-Pro-vinzen. Sie ist die einzige, offiziell zwei- sprachige Provinz Kanadas. Die Provinz die zu 80 Prozent bewaldet ist, misst rund 70.000 Quadratkilometer, sie hat rund 751.200 Einwohner. Hauptstadt ist Fredericton. Beeindruckend ist die Lage der Provinz am Nordende der Appalachen, die sie mit Bergen, Hügeln und Flusstälern prägen.

Ein weiteres Naturschauspiel lässt sich zwischen den Provinzen New Brunswick und Nova Scotia erleben. In der 220 Kilometer langen und 60 Kilometer breiten Bay of Fundy lässt sich mit bis zu 21 Metern der höchste Tidenhub der Erde beobachten.

New Brunswick grenzt an die Provinzen Québec, Prince Edward Island und Nova Scotia sowie dem US-Bundesstaat Maine an. Der Wahlspruch von New Brunswick lautet „Spem reduxit“ (Hoffnung wieder- hergestellt).

QUÉBEC

(englisch Quebec)

„Wo der Fluss enger wird“, so der Name der größten Provinz Kanadas in der Sprache der Algonkin. Québec ist seit dem 27. November 2006 als „Nation innerhalb ei- nes geeinten Kanadas“ anerkannt, zuvor gab es lange Jahre separatistische Tendenzen. Québec ist die einzige Provinz, in der französisch ausschließliche Amtssprache ist, obwohl Kanada mit englisch und französisch zwei Amtssprachen hat.

Québec liegt zwischen der Hudson Bay im Norden und der Grenze zu den USA ent- lang des mächtigen Sankt-Lorenz-Stroms, der die großen Seen in den Atlantik ent- wässert.

Québec hat derzeit rund 8,1 Millionen Einwohner. Größte Stadt in der Provinz ist Montreal, die Hauptstadt heißt jedoch Québec City. Die Provinz empfängt den Besucher mit viel Natur von dichten Wäldern, unzähligen Seen bis hin zu den arktischen Regionen an der Hudson Bay. Québec beheimatet 39 First Nations aus den Gruppen der Irokesen und Algonkin sowie der Inuit. Der Wahlspruch Québecs lautet „Je me souviens“ (Ich erinnere mich).

ONTARIO

Ontario ist die bevölkerungsreichste und nach Québec die flächenmäßig zweitgrößte Provinz Kanadas. Nunavut und die Nordwest-Territorien sind zwar flächen- mäßig größer, zählen jedoch nicht zu den Provinzen. Ontario grenzt im Osten an Québec, im Westen an Manitoba und im Süden an die fünf US-Bundesstaaten Minnesota, Michigan, Ohio, Pennsylvania und New York. Die südliche Grenze besteht fast nur aus Seen und Flüssen, vom Lake Woods bis zu den großen Seen.

Hauptstadt Ontarios ist Toronto. Die am Ontario-See gelegene Stadt ist mit 2,67 Millionen Einwohnern zugleich die größte Stadt Kanadas. Ebenfalls in der Provinz, an der Grenze zu Québec, liegt die Bundeshauptstadt Ottawa.

Rund 75 Prozent der Bevölkerung Ontarios lebt am westlichen Rand des Ontario-Sees. Hier konzentrieren sich auf fruchtbaren Böden die Landwirtschaft mit Obst- und Wein- bau, die Industrie und Bankenwirtschaft. Die Region wird auch Golden Horseshoe, goldenes Hufeisen genannt.

In den Ontariosee mündet auch der aus dem Erie-See abfließende, nur 57 Kilo- meter lange Niagarafluss, der für seine Fälle an den kanadischen und US-amerikanischen Schwesterstädten Niagara Falls berühmt ist.

Ontario ist für seinen Wasserreichtum bekannt. In der Provinz gibt es ungefähr 250.000 Seen und mehr als 100.000 Flusskilometer. Die Provinz misst 1.076.395 Quadratkilometer, 2016 lebten 13.982.984 Menschen in Ontario. Der Wahlspruch Ontarios lautet „Ut Incepit Fidelis Sic Permanet“ (Sie begann loyal und wird loyal bleiben).

MANITOBA

Manitoba gehört zu den Prärieprovinzen Kanadas. Einen großen Teil der Fläche der Provinz nehmen Seen, wie der Winnipegsee ein. Landschaftlich dominiert in Manitoba das Ackerland. Die sehr frucht- baren Böden ermöglichen einen intensiven Ackerbau. Hier gedeiht der berühmte Manitoba-Hartweizen, ebenso Raps, Flachs, Sonnenblumen, Kartoffeln, Gerste und Hafer. Dem Acker- und Weideland folgen im Norden zunächst Buschwald mit Birken und anderen Gehölzen, dann erstreckt sich Tundra bis zur Hudson Bay.

Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt der Provinz ist Winnipeg. Manitoba erstreckt sich über eine Fläche von 647.797 Quadratkilometern und hat Stand 2016 1.318.128 Einwohner. Der Wahlspruch von Manitoba lautet „Gloriosus et Liber“ (Glorreich und frei).

SASKATCHEWAN

Saskatchewan ist die Mittlere der drei Prärieprovinzen. Der Name der Provinz ist von Kisiskatchewani Sipi (schnell fließender Fluss) aus der Sprache der Cree abgeleitet.

Die Provinz ist geprägt von borealen Nadelwäldern im Norden, die in Waldtundren übergehen. Dazwischen erstrecken sich große Seenlandschaften. Die größten Seen des Landes sind der Athabascasee und der Reindeer Lake. Nach Süden hin dominieren Weide- und Ackerflächen. In der Landwirtschaft werden Sommerweizen, Hafer, Roggen und Ölsaaten sowie Futtermittel angebaut. Hinzu kommt Fleischviehzucht.

Trotz der landwirtschaftlichen Nutzung ist die Wirtschaft der Provinz heute sehr stark von der Öl- und Gasindustrie geprägt. Im Norden liegen überdies gewaltige Uran- vorkommen. McArthur-River ist derzeit die größte Uran-Tiefbaugrube weltweit. Allerdings ist der Uranabbau auch in Kanada wegen der negativen Einflüsse umstritten. Im Grasslands-Nationalpark finden sich die letzten Reste der ursprünglichen, von Bisons bevölkerten Prärie. In 602 Reservaten der First Nation leben überwiegend Mitglieder der Cree-Nation.

Klimatisch ist Saskatchewan von warmen Sommern und sehr kalten Wintern mit Temperaturen von bis zu minus 45 Grad geprägt.

Größte Stadt in Saskatchewan ist Saskatoon mit 222.190 Einwohnern. Hauptstadt der Provinz ist Regina. Auf 651.036 Quadratkilometern Fläche leben ungefähr eine Million Menschen. Der Wahlspruch der Provinz Saskatchewan lautet „Multis e gentibus vires“ (Stärke vieler Völker).

ALBERTA

Benannt ist Alberta nach Louise Caroline Alberta, Duchess of Argyll, der vierten Tochter von Königin Victoria. Die westlichste Prärieprovinz ist geprägt von üppiger Natur in der Prärie und den Rocky Mountains. Allerdings ist in der Provinz auch eine große Umweltbelastung zu be- klagen, die auf die Ausbeutung der Ölvorkommen in den Athabasca-Ölsanden zurückzuführen ist. Die Provinz verfügt über die zweitgrößten Ölreserven weltweit, was die Provinz sehr reich macht. Weitere Wirtschaftsfaktoren sind der Getreideanbau und die Rinderzucht.

Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist auch der Tourismus. Millionen von Touristen besuchen die Städte Edmonton und Calgary sowie Banff, Jasper und die Rocky Mountains. In Calgary findet jährlich im Juli die Calgary-Stampede statt, die größte Rodeoshow der Welt. Gemeinsam mit der Landwirtschaftsmesse und 1,5 Millionen Besuchern ist sie die größte Freiluftmesse weltweit.

Die größte Stadt Albertas ist Calgary, die Hauptstadt Edmonton. Auf 661.848 Quadratkilometern Fläche leben in der Provinz 3,7 Millionen Menschen. Der Wahlspruch der Provinz lautet „Fortis et Liber“ (Stark und frei).

BRITISH COLUMBIA

(französisch Colombie-Britannique)

Die Provinz am Pazifik ist nach Québec und Ontario ist mit einer Fläche von 944.735 Quadratkilometern und 4.400.057 Einwohnern die drittgrößte Provinz Kanadas. Ihr Name leitet sich vom Fluss Columbia ab. Die größte Stadt der Provinz ist Vancouver. Sie wird von vielen Menschen als die schönste Stadt der Welt angesehen. Sie zu erkunden mit all ihren Besonderheiten ist schon einen Urlaub wert. Vancouver ist das Wirtschaftszentrum der Provinz und Tor zu den großen Märkten in Asien. Hauptstadt ist Victoria auf Vancouver Island.

Wirtschaftlich dominiert neben der Holzwirtschaft die Rohstoffe verarbeitende Industrie, die Fischerei und der Tourismus. Ein großer Wirtschaftsfaktor ist auch die Filmindustrie. Viele große Filme wurden in „Hollywood North“ gedreht.

Im Bereich des Tourismus sind die Rocky Mountains, die Gletscher ebenso Magnete wie die weitläufigen Gebiete am Pazifik, die Kaltregenwälder und die

Landschaften und das Meer auf Vancouver Island, wo man zum Beispiel in Tofino ideal Wale beobachten kann. Viele Regionen sind als National- oder Provinzparks geschützt, darunter auch der 1470 Quadratkilometer große Gwaii-Haanas-Nationalpark. Ein Besuch dieses Parks ist nur nach Voranmeldung möglich. Der Wahlspruch der Provinz British Columbia lautet „Splendor sine occasu“ (Pracht ohne Einschränkung).

NUNAVUT

Nunavut ist ein Territorium im Norden Kanadas. Das Territorium wird überwiegend vom Bundesstaat verwaltet und gibt den dort lebenden Inuit besondere Rechte. Neben den Amtssprachen Englisch und Französisch sind in Nunavut auch Inuktitut und Inuinnaqtun Amtssprachen. Die Hauptstadt Iqaluit liegt auf der Baffininsel. Nunavut ist weniger als dünn besiedelt, auf 2.093.190 Quadratkilometern Fläche verlieren sich gerade einmal 37.082 Einwohner (Stand 2016), das sind 0,02 Menschen pro Quadratkilometer. Nunavut erstreckt sich über ein Fünftel des kanadischen Staatsgebiets. Sehr große Teile Nunavuts sind als Nationalparks ausgewiesen. Trekkingexpeditionen sind mit einem Tourguide möglich und müssen bei Parks Kanada angemeldet werden.

Von großer Bedeutung sind bis heute für die Menschen Karibu und Moschusochse.

Darüber hinaus finden sich an Land Eisbären, arktische Wölfe, Vielfraß, Polarfuchs, Polarhase, Lemminge und Hörnchenarten. Nunavut wird auch von vielen Vögeln besiedelt, so findet man die seltenen Ger- und Wanderfalken.

In den Gewässern herrscht ein großer Reichtum an Leben. Fische, verschiedene Walarten wie Grönlandwale, Narwale und Belugas sowie verschiedene Robbenarten sind anzutreffen.

In Nunavut finden sich große Vorkommen an Blei, Silber, Zink, Erdöl und Erdgas sowie Diamanten. Bisher bleibt jedoch noch nicht viel bei der Bevölkerung hängen, vielmehr geht der Gewinn an multinationale Konzerne. Hier wird Kanada achten müssen, dass die negativen Auswirkungen für die fragile Natur der arktischen Region ausbleiben.

Auch für die Bevölkerung muss noch viel getan werden. Inuit-Kunst und Kunsthandwerk spielen eine große Rolle in der Wertschöpfung, aber noch herrschen viel Armut und Perspektivlosigkeit, die sich in Krankheit und frühem Tod niederschlagen. Der Wahlspruch Nunavuts lautet „Nunavut Sannginivut“ (Unser Land, unsere Stärke).

NORTHWEST TERRITORIES

(französisch Territoires du Nord-Ouest)

Die Nordwest-Territorien umfassen eine Fläche von 1.346.106 Quadratkilometern bei einer Bevölkerung von 41.500 Menschen. Die Hälfte davon zählt sich zu den Ureinwohnern woe Inuit, Métis oder First Nation.

Der Hauptteil der Bevölkerung lebt in der Hauptstadt Yellowknife und an der Mündung des Mackenzie in die Beaufortsee. In der arktischen Region herrschen ein kurzer Sommer und ein langer Winter vor. Es finden sich die Tiere der arktischen Region Nunavut wieder.

Die Wirtschaft der Northwest Territoires basiert auf der Ausbeutung von Rohstoffen. Auch der Tourismus spielt langsam eine immer wichtigere Rolle, auch wenn die Region nur zeitaufwendig erreichbar ist.

YUKON

Der Yukon ist der Nachbar des US-Bundesstaates Alaska. Das Territorium hat eine Fläche von 482.443 Quadratkilometer, in ihm leben 37.858 Einwohner (Stand 2016). Etwa dreiviertel davon leben in der Hauptstadt Whitehorse.

Im Südwesten des Territoriums liegt der mit 5959 Metern höchste Berg Kanadas, der Mount Logan. Er ist nach dem 6190 Meter hohen Denali (früher Mount McKinley) in Alaska der zweithöchste Berg Nordamerikas.

Der Yukon ist seit mindestens 12.000 Jahren besiedelt. Die First Nation der athabaskischen Sprachfamilie lebten nomadisch, lediglich im Winter bewohnten sie Dörfer. Im Vordergrund stand seit jeher der Pelzhandel. Die Goldfunde im Klondike brachte für kurze Zeit mehr als 100.000 Einwanderer in die Region.

Alte Goldgräberstätten zeugen noch heute von dieser Zeit. Heute leben die Yukoner vom Tourismus, der Rohstoffindustrie und Dienstleistungen. Viele Besucher zieht der jährlich stattfindende Yukon Quest an.

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