GENUSS STATT GEBURT ?

GEDANKEN ZUM GEBURTENRÜCKGANG Ronja von Rönne ist 23, hat ein „Sudelheft“ fürs Internet verfasst, in das sie so reinsudelte, was ihr eben einfiel. Zum Beispiel, dass der Feminismus sie...

GEDANKEN ZUM GEBURTENRÜCKGANG

Ronja von Rönne ist 23, hat ein „Sudelheft“ fürs Internet verfasst, in das sie so reinsudelte, was ihr eben einfiel. Zum Beispiel, dass der Feminismus sie anwidere und dass die Frauenquote eigentlich rassistisch sei, jedenfalls mit ihrem Leben nichts zu tun habe. Das alles hat sie verhasst gemacht und viele Shitstorm-Sudler auf den Plan gerufen. Ronja von Rönne hat dafür jetzt Karriere gemacht – sie ist Journalistin bei der „Welt“. Sie gehört zu einer zunehmenden Gruppe junger Frauen, die mit dem politisch korrekten Emanzipationsgeschwurbel nichts mehr anfangen können. Zum eigentlichen Problem der Frauen – Karriere (Beruf) und Kinder – hat man noch nichts Wesentliches von ihr gehört.

Im Jahr 2010 brachte Thilo Sarrazin das Sachbuch „Deutschland schafft sich ab“ auf den Markt. Kein Buch hat in Deutschland jemals so für Furore gesorgt. Der einstige Berliner Senator und Bundesbanker hatte schonungslos Tabu-Themen angesprochen. Akribisch wie ein Buchhalter belegte er seine Thesen mit Zahlen und Fakten der neuesten Forschungen namhafter Wissenschaftler oder des Statistischen Bundesamtes.

 

 

Bildung und Kinder

Einer seiner Thesen ging (in etwa) so: Wenn Frauen der Bildungselite (Abitur, Studium) immer weniger Kinder bekommen, bildungsferne Gesellschaftsschichten aber wesentlich mehr Nachwuchs haben, dann müsse das zwangsläufig auf die Dauer zur Absenkung des intellektuellen Niveaus führen – weil (auch das eine These) die Intelligenz zu 50 bis 80 Prozent vererbt werde.

Langfristig betrachtet schaffe sich Deutschland ohnehin praktisch von selbst ab – weil insgesamt zuwenig Kinder geboren würden. Diese Tendenz ist tatsächlich klar erkennbar.

Das Bundesfamilienministerium hat das Delta-Instiut für Sozial- und Ökologieforschung damit beauftragt, die Gründe für den Geburtenrückgang zu untersuchen.

 

 

Zunächst Zahlen:

– 29 Prozent (zirka 7 Millionen Deutsche) im Alter von 30 bis 50 Jahren haben keine Kinder (Frauen 22 %, Männer 26 %).
– In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen, einstmals die Schicht mit den meisten Kindern, haben gar 79 % keinen Nachwuchs (72 % der Frauen, 85 % bei den Männern).

 

 

Karrierehemmer Kind

Jetzt das große Aber: Nur 13 Prozent der Deutschen in diesen Altersgruppen wollen grundsätzlich keine Kinder. Warum aber haben dennoch so viele deutsche Männer und Frauen keine Kinder? Weil Kinder als Ausbildungs-, Berufs- und Karrierehemmer gelten.

Hinter den vordergründig vorgebrachten Argumenten von Weiblein und Männlein wittern aber nicht wenige letztlich ganz andere Gründe. Einer davon: Der Feminismus mit dem ,Wahn’ von Frauenpower, Selbstverwirklichung und übertriebenem Gleichberechtigungsdenken sei daran schuld.

Nur knapp jede dritte Frau mit Kind arbeitet laut Delta-Studie in einem Vollzeitjob. Aber 78 Prozent der Frauen, die kein Kind haben, verfügen über ein Vollzeit-Stelle-Einkommen. 90 Prozent der Männer mit Kind arbeiten Vollzeit, Kinderlose haben zu 80 Prozent vollen Lohn für volle Arbeit. Das heißt, Frauen ohne Kind tun sich beruflich wesentlich leichter – so wie Männer, auf jeden Fall geht es ihnen (wirtschaftlich) besser als Frauen mit Kindern.

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Ist Emanzipation schuld?

Fest steht, dass höhere Bildung in der Regel auch weniger Kinder bedeutet – in allen entwickelten Industrienationen. Fest steht aber auch, dass es, unabhängig von der Bildung einen entscheidenderen Faktor für den Geburtenrückgang in den letzten 50 Jahren gab und gibt – die Antibabypille. Nichts hat so zur Emanzipation (hier ganz allgemein Loslösung der Frauen aus der Abhängigkeit von Männern) beigetragen.

An der einfachen Gleichung (politisch-wirtschaftliche) Emanzipation = weniger Kinder kann in der Schlichtheit ohnehin etwas nicht stimmen: In Dänemark, Finnland, Norwegen zeigt die Geburtenrate. Das sind alles Länder, in denen die Gleichstellung von Mann und Frau in Wirtschaft und Politik besonders weit fortgeschritten ist.

 

 

Vorbild Frankreich ?

Im Nachbarland Frankreich hinkt man da hinterher (etwa bei der Besetzung von Aufsichtsräten oder politischen Ämtern mit Frauen). Aber die Franzosen haben die höchste Geburtenrate in Europa. Satte 80 Prozent der Französinnen, die zwei Kinder haben, sind berufstätig (in Deutschland sind es 56 %). In Frankreich gibt es aber eine viel bessere Kleinkindbetreuung und – die Ganztagsschule. Wie in Skandinavien sind ganz praktisch Beruf und Kind viel besser im Alltag zu managen.

Dabei gibt kein Land gibt so viel für die Familienförderung aus wie Deutschland. Doch von den 17,6 Millionen Ehepaaren haben nur 7,9 Millionen Kinder.

 

 

Viel Emotion und Irrationales

Wie so oft verbirgt sich hinter scheinbar sachlichen Problem auch beim Thema Kinder viel Emotionales, oft genug komplett Irrationales, ein bestimmtes Weltbild (Ideologie), Menschenbild. Der Streit um das Betreuungsgeld und Kitas hat es gezeigt. Warum soll eine Frau eine Rabenmutter sein, die ihr Kleinkind in eine Kita bringt? Warum soll eine Frau ein „Herd“-Mütterchen sein, die ihr Kleinkind in den ersten Lebensjahren zuhause umsorgen möchte?

Weshalb schiebt man oft so genannte Sachgründe vor (zuwenig Kindertages- und Kindergärten), wenn man aber in Wahrheit viel lieber möglichst lange lieber Klamotten und Autos kauft und dreimal im Jahr in Urlaub fährt?

Kurz: Genuss statt Geburt. Das gilt übrigens für Frauen wie Männer.

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Mutter-Medaille in Frankreich

Warum soll die Emanzipation schuld am Geburtenrückgang haben? In Deutschland sinkt die Geburtenzahl seit den 1930er-Jahren. Da waren bekanntlich die Nazis an der Macht, die das hohe Lied der deutschen Mütter sangen und das „Mutterkreuz“ verliehen. Wer 8 Kinder hatte, bekam das Kreuz ersten Grades.

Was wenige wissen: In Frankreich war es nicht viel anders. Da gab es die „Médaille de la Famille francais“. Übrigens: Die gibt es heute noch. In beiden Ländern gab es ganz sicher eins nicht – die Emanzipation.

Meine Großeltern väterlicherseits hatten acht Kinder, mütterlicherseits ebenfalls acht. Ein Mutterkreuz gab es nicht, denn das war vor den Nazis. Und nirgendwo ,Emanzen’. Meine Eltern hatten vier Kinder. Meine Geschwister haben jeweils 2, ich habe 1 Kind.

 

 

Gutes Leben, weniger Kinder

Was lernen wir daraus? Gar nichts, nur, dass sich die Zeiten ändern. Und wenn sich die Zeiten ändern, ändert sich auch die Geburtenzahl. Geht es den Menschen wirtschaftlich besser, ziehen mehr Menschen in die Städte, spielt die Religion keine große Rolle – werden weniger Kinder geboren. Das war schon so im Alten Rom. Das ist nach dem Krieg bei uns so gelaufen. Das lief in Japan so. Das läuft gerade in China ab – und in Afrika.

 

 

Weniger gleich mehr

Hat sich eigentlich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht, dass weniger Leute in Deutschland große Vorteile haben kann? Nach einer (problematischen) Übergangszeit hat man wieder die Idealverteilung zwischen jung und alt. Alle haben einen Job – und damit Kaufkraft. Die industrielle Revolution 4.0 wird nämlich Millionen von Arbeitsplätzen vernichten.

Noch ein Schmankerl zum Schluss: Warum gibt es (angeblich) in der Ukraine und Kasachstan so viele hübsche Frauen? Weil der Zweite Weltkrieg dort einen besonders hohen Blutzoll forderte (Hitler/Stalin). Danach gab es viele Jahre überproportional viele Frauen. Die konnten sich die Männer aussuchen … Hübsch und hübsch gibt hübsch. Das hat Sarrazin aber nicht geschrieben.

 

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