Die meisten von uns werden Oregano als Gewürz für eine mediterrane Tomatensosse kennen, auf einer Pizza, in einem Rührei oder einem leckeren Lammbraten. Aber in dem Kraut aus der Familie der Lippenblütler steckt viel mehr.
Oregano, bei uns überwiegend in getrockneter und gerebelter Form in der Küche zu finden, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er an warmen Standorten mit kalkhaltigen Untergründen zu finden ist. Aufgrund seiner Beliebtheit als Gewürz wird Oregano heute weltweit in warmen und gemäßigten Gebieten angebaut.
„Oregano war und ist in erster Linie eine Heilpflanze mit überraschenden Eigenschaften“
, weiß Konstantin Gorlas, in Schwäbisch Gmünd mit einer Naturheilpraxis beheimatet. Der gebürtige Grieche hat wilden Oregano aus den Bergen von Souli im Nordwesten Griechenlands nach Gmünd gebracht. „Wir haben in den Bergen von Souli eine saubere Luft und viel Sonne, so dass sich die ätherischen Öle in der Oregano-Pflanze intensiv konzentrieren.“
EIN INTENSIVER DUFT
Und in der Tat, wenn man ein Glas mit dem im Schatten sanft getrockneten Kraut öffnet, strömt einem eine Aromasymphonie entgegen. Intensiv duften die durch die schonende Trocknung erhaltenen Öle. Und in Gedanken hat man schon ein Teller mit frischen Tomaten und etwas Fetakäse auf dem Teller. Aber dem Heilpraktiker haben es vielmehr die Inhaltsstoffe der Heilpflanze angetan: „Schon Hippokrates von Kos, der berühmteste Arzt des Altertums und der Namensgeber der ersten grundlegenden Formulierung einer ärztlichen Ethik nutzte den Oregano als Heilpflanze.“
Oregano hat aufgrund des hohen Anteils an Phenolen eine antibakterielle Wirkung. Konstatin Gorlas empfiehlt bei Halsschmerzen mit einem Aufguss zu gurgeln und zu spülen. „Ein Esslöffel Oregano, ein Esslöffel Salz in einem viertel Liter Wasser aufkochen, durchziehen lassen und abseihen. Fertig ist eine wirksame Lösung.“
GEBURTSBESCHLEUNIGER
Die bei uns auch als Dorst, Dost, Echter Dost, Gemeiner Dost, Gewöhnlicher Dost, Wohlgemut oder Wilder Majoran bekannte Heilpflanze hat aber auch noch andere Eigenschaften. Hippokrates von Kos als Heilpflanze, nämlich als Geburtsbeschleuniger und zur Heilung von Hämorrhoiden. In einer Teemischung enthalten, kann Oregano krampfartige Magen- und Darmbeschwerden sowie Durchfall lindern.
Auch gelten positive Wirkungen bei Verdauungsbeschwerden sowie bei Erkrankungen der oberen Atemwege als nachgewiesen. „Aufgrund des Inhaltsstoffes Carvacrol wirkt Oregano entzündungshemmend, deshalb haben die alten Griechen ihn bei Zahnschmerzen, gegen Rheuma und Bluthochdruck eingesetzt. Auch in der Tiermedizin fand die Heilpflanze ihren Einsatz“, so der Gmünder Heilpraktiker.
EIN WAHRER SCHATZ
Wilder Oregano wie der aus den Bergen von Suli, nahe an der Küste, von wo man zur Insel Korfu hinüberschauen kann, ist ein wahrer Schatz. Mühselig wird er von den Bauern an den Berghängen geerntet, im Schatten getrocknet und dann von den Stängeln gerebelt. Vielleicht 100 Kilo kommen so pro Jahr zusammen. Einige Kilo hat Konstantin Gorlas mit nach Schwäbisch Gmünd gebracht. Wer das intensive Aroma des wilden griechischen Oreganos im Essen genießen will, wer das intensive Heilkraut bei Beschwerden anwenden möchte, der kann ihn in verschiedenen Gewichtseinheiten kaufen. „Solange Vorrat reicht“, wie Konstantin Gorlas betont und noch einmal darauf hinweist, dass es kein Produkt aus kultiviertem Oregano ist.
Konstantin Gorlas