KEINE DEUTSCHE ROSENBLÜTE – LEUTZE-AUSSTELLUNG IN GMÜND

Bis zum 28. August kann im Museum im Prediger in Schwäbisch Gmünd eine bedeutende Ausstellung besucht werden: Emanuel Leutze. In Deutschland blühen meine Rosen nicht – zum 200. Geburtstag...
Emanuel Leutze (1816-1868): Tizians Lagunenfahrt, 1857, Öl auf Leinwand, 95 x 123,5 cm, bez. u. r.: E Leutze Düsdf 57, Sammlungen Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd.

Bis zum 28. August kann im Museum im Prediger in Schwäbisch Gmünd eine bedeutende Ausstellung besucht werden: Emanuel Leutze. In Deutschland blühen meine Rosen nicht – zum 200. Geburtstag des deutsch-amerikanischen Historienmalers.

„Mein Weg führt mich in diesem Winter nach Amerika zurück. In Deutschland blühen meine Rosen doch mal nicht“, schreibt Emanuel Leutze in einem Brief an seinen Freund, den Schwäbisch Gmünder Fabrikanten und späteren Museumsgründer Julius Erhard, bevor er im Januar 1859 sein Heimatland endgültig Richtung Amerika verlässt. Dort avancierte sein Gemälde „Washington Crossing the Delaware“ bei der Präsentation 1851 in New York zur Sensation und wird eine Ikone der amerikanischen Nation. Heute gilt Leutze als führender amerikanischer Historienmaler des 19. Jahrhunderts und Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule.

Den 200. Geburtstag Emanuel Leutzes würdigt seine Heimatstadt mit dieser Ausstellung. Ausgangspunkt ist der gesamte Bestand an Werken Leutzes in den Sammlungen des Gmünder Museums, das mit mittlerweile zehn Ölgemälden, einem Stahlstich von „Washington Crossing the Delaware“ sowie Zeichnungen, Grafiken und Skizzenbüchern über die weltweit größte Kollektion zum Werk des Künstlers verfügt.

 

 

Profunde Einblicke

Ergänzt um hochrangige Leihgaben eröffnen rund 60 Arbeiten profunde Einblicke in Leutzes vielfältiges Schaffen, das sich vom raffiniert komponierten Historienbild über das Porträt bis zum Genre spannt; dazu vermitteln Briefe des Künstlers ein ganz persönliches Lebensbild. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (112 Seiten, deutsch/englisch, 20 Euro).

Emanuel Leutze wurde am 24. Mai 1816 in Schwäbisch Gmünd geboren und starb am 18. Juli 1868 in Washington. Wie keine andere Künstlerpersönlichkeit des 19. Jahrhunderts vereint er die Besonderheiten der amerikanischen Malerei mit der europäischen Maltradition und den Charakteristika der Düsseldorfer Malerschule. Sein Werdegang wurde entscheidend geprägt von seinen Düsseldorfer Jahren 1841 bis 1858. Leutze führte nicht nur neue politische Inhalte, sondern auch innovative kompositorische und koloristische Elemente in die Düsseldorfer Malerschule ein.

 

 

Weitreichende Bedeutung

Weitreichende Bedeutung errang Leutze auf dem Gebiet der Historien- aber auch in der Porträtmalerei. In seinen historischen Figuren gelangen ihm Charaktere von überzeugender lebendiger Präsenz.

 

 

Ausstellung Flaig

Bis zum 29. Mai gibt es in der Galerie im Prediger eine weitere künstlerische Präsentation:

Angela M. Flaig. Das Flüchtige ist das Ewige.

Ausgangspunkt für das Werk von Angela M. Flaig ist die Natur. Ihr entstammen nicht nur alle Stoffe, die sie verwendet; sie lebt und arbeitet auch in den Zyklen der Natur. Die 1948 geborene Künstlerin sammelt die Samen von Distel, Löwenzahn und Goldrute, von Waldrebe und Weidenröschen. Daraus fügt sie schlichte geometrische Objekte, die einerseits fragil, luftig-leicht und verletzlich wirken, andererseits aber auch einen streng geordneten, kompakten Kosmos bilden.

Die Zartheit der flüchtigen Naturmaterialien entfaltet eine fast meditative Kraft und lyrische Schönheit. Im Kleinen reich und voller Fülle, im Großen einfach und von ästhetischer Klarheit, fassen sie das Flüchtige im Ewigen. Die Ausstellung zeigt für das Schaffen von Angela M. Flaig zentrale Werke der letzten 30 Jahre: von frühen Papier- über Samenarbeiten bis zu neuen Flugsamenobjekten.

 

 

prGFM

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Kultur

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