LAUF GEHT’S: STEFFI RENNT

WELTREKORD FÜR DEN WEITESTEN 48-STUNDEN-MARSCH IN FEUERWEHRSCHUTZAUSRÜSTUNG IN DER DAMENKATEGORIE

Steffi Saul aus Welzheim hat erst spät angefangen Sport zu treiben. Vorher, sagt sie und grinst, „war ich der faulste Mensch der Welt“. Heute läuft das einstige Sportmuffel einen Marathon ohne Muskelkater zu bekommen. Steffi Saul hieß kürzlich noch Steffi Praher. Sie nahm nach ihrer Scheidung wieder ihren Mädchennamen an. Ende April holte die lebensfrohe Läuferin den Ausdauer-Weltrekord.

Im Jahr 2005 lief sie ihren ersten Halbmarathon. Seit dem absolvierte sie nahezu jeden Extremlauf in Europa. Der härteste: Der Tough Guy in England. Mittlerweile ist sie viele Ultra-Marathons gelaufen. Ein Ultra-Marathon unterscheidet sich von einem regulären Marathon nur in der Distanz, die muss mehr als 42,195 Kilometer betragen.

Start für den weitesten 48-Stunden-Marsch in Feuerwehrschutzausrüstung in der Damenkategorie, war an der Feuerwehrwache in Welzheim. Vor anderthalb Jahren ist die 34-jährige alleinerziehende Mutter von zwei Töchtern nach Welzheim gezogen. Die Feuerwehr fand sie schon immer spannend und so wurde sie nach dem Umzug gleich aktives Mitglied. Beim Rekordversuch muss die persönliche Feuerwehrschutzausrüstung getragen werden, die Feuerwehrleute im Einsatz tragen. Dazu gehören auch die starren Arbeitsschuhe an den Füßen und das Atemgerät auf dem Rücken – allerdings ohne die Atemmaske tragen zu müssen.

Dabei hatte Steffi die zur Verfügung stehenden 48 Stunden noch nicht einmal voll ausgenutzt, als sie die Vorgabe von 140,1 km deutlich übererfüllte, die für den Erstrekord in der Damenkategorie vorgegeben worden war: 150,6 km war sie in nur 39 Stunden marschiert, als sie am 23. April 2017 um 8:22 Uhr ihren Rekordversuch beendet hatte, der für sie eigentlich nur ein Testlauf war. Denn nach dem Lauf ist vor dem Lauf. Und so plant die Weltrekordhalterin bereits ihren nächsten Run. Ein Spendenlauf im November mit 360 Kilometer in Feuerwehrmontur für krebskranke Kinder. Von ihrer Heimatstadt Jena nach Welzheim. „Ich möchte damit auch auf die Typisierung aufmerksam machen, denn es kann jeden von uns treffen und es kann so viel geholfen werden“, betont sie. Gesucht werden öffentliche und private Spender, die Steffi Saul bei dieser Aktion mit “Einem Euro pro Kilometer” unterstützen. Wobei natürlich sowohl mehr als auch weniger Spenden gerne angenommen werden. Jeder Euro hilft.

2013 lief sie zu Gunsten der Kinderkrebsstation des Olgaspitals in Stuttgart den Remstal – Höhenweg bis zum Olgaspital in Stuttgart an einem Stück (250 Kilometer und 6.500 Höhenmeter). Über 23.000 Euro konnten durch diesen Lauf auf das Spendenkonto des Olgahospitals überwiesen werden. Sie lebt gemäß dem Motto: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.“ Es ist ihr ein großes Bedürfnis mit ihrem Sport die Welt ein bisschen besser zu machen.

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