SCHWÄBIN IN DER SCHWEIZ – Die Bilder der Fotografin Nicole Bökhaus

SIE KOMMT AUS DEM SCHWÄBISCHEN LORCH. HEUTE LEBT UND ARBEITET SIE IM SCHWEIZERISCHEN WINTERHUR. NICOLE BÖKHAUS IST EINE RENOMMIERTE FOTOGRAFIN, DIE IN AUFWÄNDIGEN SHOOTINGS FOTOS FERTIGT FÜR BERÜHMTE LABELS...
Nicole Bökhaus www.frozengrace.com

SIE KOMMT AUS DEM SCHWÄBISCHEN LORCH. HEUTE LEBT UND ARBEITET SIE IM SCHWEIZERISCHEN WINTERHUR. NICOLE BÖKHAUS IST EINE RENOMMIERTE FOTOGRAFIN, DIE IN AUFWÄNDIGEN SHOOTINGS FOTOS FERTIGT FÜR BERÜHMTE LABELS (CARTIER), ZEITSCHRIFTEN (VOGUE), FÜR MODELS UND SPORTLER.

Im heimischen Lorch fing es mit dem Faible für Hunde und Pferde an. Heute fotografiert Nicole Bökhaus in der Schweiz ihre Models nicht nur solo, sondern häufig auch inmitten einer Menagerie von Hunden, Pferden, Leoparden und anderem exotischen Getier.

Nicole Bökhaus

Nicole Bökhaus

Für das Star-Label Cartier entstand etwa eine Bildstrecke mit einem Schwan. Und im letzten Jahr standen viele schweizer Sportler vor ihrer Kamera, etwa der Fußball-Nationalspieler Raphael Wicky. Oder Ariella Kaeslin, Schweizer Meisterin im Einzelmehrkampf.

Ihrer Heimat ist Nicole Bökhaus immer noch verbunden. Nicht zuletzt dadurch, dass GO FOR MORE sie seit Jahren als Fotografin im Impressum führen und immer wieder exzellente Bildstrecken von ihr veröffentlichen darf.

Der eigentliche Ausgangspunkt ihrer Karriere als Fotografin: Eine Berliner Agentur „wollte was mit Tieren.“ Nicole Bökhaus musste man da nicht zweimal bitten. Sie hatte ohnehin seit langem die Idee, „etwas mit einem Schwan zu machen für ein schweizer Magazin. Aber da gab es große Probleme zu bewältigen: Zeit, Geld, und einen zahmen Schwan findet man ja auch nicht überall und alle Tage.“

 

 

©boekhaus.com

 

 

Schwan und Schmuck

Dann konnte das weltweit renommierte Schmuck-Label Cartier für das Schwan-Projekt gewonnen werden. Cartier hat seinen Hauptsitz in der Schweiz. Schmuck im Wert von Millionen, darunter erlesene Einzelstücke, wurde von Bodyguards bei den Aufnahmen bewac

ht. Nicole Bökhaus machte die Cartier-Bildstrecke für das Lounge Magazin No 51. Der Erfolg dieser Ausgabe überraschte sogar die Cartier-Leute.

Der Schwan, der mit einem Tiertrainer eingeflogen wurde, hatte übrigens vor den Aufnahmen (August 2011) noch gar keinen Namen. Das Model durfte ihm einen geben. Nun hört er auf den schönen altmodischen Namen „Balthasar.“ Letztlich kam eine sensationelle Bildstrecke heraus.

 

Nicole-boekhaus.de

 

 

Die Magie der Pferde

Nicole Bökhaus Nicole Bökhaus www.frozengrace.comhat genügend andere Beispiele, die belegen, dass aus dem Mädchen von Lorch nach Jahren harter, zäher, disziplinierter Arbeit eine exzellente Fotografin geworden ist. Dabei fing, wie eben so oft, die Geschichte ganz anders an.

Als Nicole gerade mal zarte sieben Jahre alt war, bekam „ich von meinem Papa Karlheinz, selbst ein begeisterter Fotograf, eine Ritschratsch-Kamera.“ Und sofort hatte sie einen Traum: „Ich wollte eine berühmte Pferde-Fotografin werden.“

Bis heute bleibt sie dabei: „Ich finde, dass Pferde die schönsten Lebewesen sind, die der liebe Gott erschaffen hat.“ Mit elf Jahren sah man sie auf dem Ponyhof bei Lorch hoch zu Ross. „Alle, die dort mal angefangen haben, sind ein Leben lang bei den Pferden geblieben.“Noch heute zieht es mich zu den Pferden. Und nicht nur, wenn ich ein Fotoshooting in der Schleyerhalle bei einem der internationalen Pferdeturniere mache.“ Herrliche Pferdebilder entstanden aus einer Kampagne für den renommierten Zirkus Knie. Und Nicole Bökhaus durchwanderte auf Pferdes Rücken Irland.

 

©boekhaus.com

 

 

Stationen der Ausbildung

Das Berufsleben begann für Nicole Bökhaus in Schwäbisch Gmünd. Sie machte eine Ausbildung zur Fotografin (Werbe- und Portraitstudio) in Schwäbisch Gmünd und in Stuttgart zur Mediengestalterin. Sie ging nach Köln (2003) und arbeite dort in einer Firma, die Weiterbildungsseminare für Fotografen anbot. Deutschland, Holland, die Schweiz und Polen waren die Länder, die Nicole Bökhaus in jenen Jahren für ihren Beruf bereiste.

Zwischendurch liebäugelte sie auch mit dem Beruf des Journalisten. Sie arbeitete nämlich in jungen Jahren (1999) auch mal in der Pressestelle der Universität von Bremen. „Recherchieren, Leute interviewen, spannende Geschichten schreiben – das fand ich auch immer total faszinierend.“

 

©boekhaus.com

 

 

Fuchsteufelswild©BOEKHAUS_GFM022

Denn sie wurde eine Meisterin der Bildwelten werden. Übrigens ohne den üblichen Hilfseinsatz von digitalen Bearbeitungswelten, die bei nicht wenigen Fotografen oft die eigentliche Arbeit darstellen. Das festzustellen, ist Nicole Bökhaus ungeheuer wichtig. „Es macht mich auch fuchsteufelswild, wenn manche meinen, meine Tiere auf den Bildern seien ausgestopft oder am Computer nachträglich hineingearbeitet worden. Bei mir ist alles echt.“

Da Shootings mit Tieren – etwa mit Affen oder Geparden – extremen Aufwand erfordern, ist die Fotografin auf ein Team von Helfern angewiesen. Und dass sie ohne diese Helfer nichts sei – auch das betont die Fotografin ausdrücklich. „Ich will mich auch an dieser Stelle sehr bedanken bei meinem Team, allen voran bei Julia Grunz, Makeup Artistin und Stylistin, mit der ich sehr eng zusammenarbeite und viele kreative Ideen verwirkliche. Am Set braucht man eine entspannte Atmosphäre. Das geht nur, wenn sich alle fair und mit Respekt behandeln. Oft ist alles sehr hektisch. Das alles kann man nur mit einem eingespielten Team hinkriegen.“

 

 

Ohne Team geht nichts©boekhaus.com

Sie geht noch weiter: „Viele Fotografen vergessen, dass sie in dieser Branche gar nicht alleine arbeiten können. Man braucht jemand für das Styling, für das Makeup oder jemanden, der die Haare richtet. Und oft haben die Mitarbeiter sehr tolle Ideen. Kreativität hat nicht nur der Fotograf alleine.“ Mittlerweile hat die Fotografin aus Lorch ein festes Team, zu dem unter anderem Stylisten und Visagisten gehören.

Gefährlich war’s übrigens für das Zweibeiner-Team beim Shooting mit Tieren nie. Ein Leopard war eher ein „gemütlicher Typ, der sich zu langweilen schien.“ Etwas stressig war „da eher ein Rudel lauter, neugieriger Affen.“ – Stressig war für die Fotografin ihr letzter Job in einem Fotostudio in Winterthur. Die Alltagsroutine führte dazu, dass Nicole Bökhaus begann eigenständige Fotoprojekte zu entwickeln, „um diese blöden immergleichen Bilder aus dem Job“ zu kompensieren.

 

 

Eine große Ehre

©boekhaus.comWie schon erwähnt arbeitete Nicole Bökhaus vor Jahren bei einer PR-Kampagne für den renommierten Zirkus Knie mit. „Das war eine sehr große Ehre für mich, weil ich mich da in eine Reihe großer Fotografen, wie etwa Michel Comte, stellen darf. Außerdem bringt das Bereiche zusammen, die ich immer machen wollte: Tiere und Menschen mit einem Hauch von Glamour und Inszenierung.“ Übrigens bekam sie unter auch einen Preis für Zirkus-Fotografie.

 

Zu einem neuen Motivfeld, zur fotografischen Inszenierung von Sportlern im letzten Jahr kam Nicole Bökhaus durch ihre Zusammenarbeit mit Sportmagazinen. Die Bilder, die wir dieser Geschichte beigefügt, sind Beleg dafür, wie gut Nicole Bökhaus Anspruch und Wirklichkeit zusammenbringen kann. Man darf ja nicht vergessen: die Frau aus Lorch konnte nie im Windschatten großer Foto-Geister segeln, die sie unter ihre Fittiche genommen haben. Sie hat sich alles mühsam gewissermaßen „nebenher“ aufgebaut.

Nein, mit Autos hat sie noch nichts gemacht. „Die GO FOR MORE-Geschichten mit in der Rubrik FASZINATION FAHRZEUG finde ich aber immer total toll. Ich steh auf tolle Autos, auf Beschleunigung und Geschwindigkeit. Dennoch sind mir Geländewagen am liebsten. Ich war mal auf einer Offroad-Reise in der Wüste.“

©boekhaus.com

 

Keine Frau für Weicheier

Mag so manches Bild der Fotografin sanft und zart sein, die Frau hinter der Linse ist es ganz und gar nicht. Sie ist laut, sie lacht viel, gestikuliert viel, hat eine Geschichte nach der anderen, ein Gedanke jagt den anderen. Das ist keine Frau für Weicheier.

Man hat keinen Erfolg, wenn man als schicke Tussi in der Chillout-Bar rumhängt und auf Mister Supertrouper wartet. Und man heimst so schon gar nicht Preise ein. Der Fotografenverband der Schweiz hat Nicole Bökhaus dreimal auf den 1. Platz gehievt. Und beim renommiertesten deutschen Reitturnier, dem Chio Aachen, wurde Nicole Bökhaus durch den Sörs (Parcours) kutschiert – und 10.000 Besucher jubelten der jungen Frau mit den tollen Pferdebildern zu. Vor acht Jahren bekam Nicole Bökhaus ihre erste Auszeichnung: Sie gewann eine Kamera bei einem Live Portrait Contest, bei dem vor 200 Fotografen live auf der Bühne zu einem vorgegebenen Thema fotografiert werden musste.

In diesem Jahr wird die schweizer Fotografin aus dem Schwabenland verstärkt in der Werbe- und Magazin-Fotografie zu erleben sein – „und spannende Projekte mit tollen Kunden umsetzen.“

Man kann sich die Zirkus-Bilder wie andere Bildwelten von Nicole Bökhaus auch im Internet unter www.BOEKHAUS.com ansehen.

 

 

©boekhaus.com

Kategorien
PortraitTitelstory

VERWANDT

  • KULTUR IN BEWEGUNG

    Als Clown Fantasie hat Gerburg Maria Müller vor 28 Jahren beim Aalener Kinderfest für das gerade aus der Taufe gehobene The- ater der Stadt Aalen Flagge gezeigt. Heute schreibt...
  • DER MANN HAT DEN BOGEN RAUS – Josef Lehmann

    Vor der Bücherwand im Wohnzimmer liegt ein Bogen – zum Schießen, nicht zum Geige spielen. Josef Lehmann spielt Gitarre und Akkordeon. „So a bissle“, meint der hoch gewachsene Mann...
  • MANAGER MIT SOZIALER ADER

    Rainer Schramel bietet seinen Kunden einen guten, ehrlichen Service. Die Kunst, die er jeden Tag vollbringen muss, ist der Spagat zwischen den Kundenerwartungen und dem Preiskampf. Der Ford Mustang...
  • Gerald Feig

    Gerald Feig

      Zur Original Version des Heftes Goformore 29 (2013): Zum Gerald Feig Artikel Gerald Feig_Heft 29_webversion...