GLÜCKLICHER DURCH VERZICHT? – Man braucht weniger, als man denkt

Das Leben ist komplizierter geworden. Diese These würden heute viele unterschreiben. Ist es nur eine subjektive Wahrnehmung oder auch ein objektiver Sachverhalt? Sicher ist die Zunahme von vielfältigen Angeboten,...

Das Leben ist komplizierter geworden. Diese These würden heute viele unterschreiben. Ist es nur eine subjektive Wahrnehmung oder auch ein objektiver Sachverhalt? Sicher ist die Zunahme von vielfältigen Angeboten, die uns ständig Entscheidungen abfordern. Früher war alles einfacher, heißt es. Nicht ganz, aber im Hinblick auf Gesetzgebungen, Angeboten und Wahlmöglichkeiten sicherlich.

Warum gibt es immer mehr? Die Antwort erscheint schwierig, wird jedoch anhand von drei menschlichen Grundhaltungen verständlich. Die Suche des Menschen nach Optimierung, nach Sicherheit und nach Glück. Doch Optimierung ist nicht gleichzusetzen mit Vereinfachung und Zeitgewinn. Was ist das für eine Sicherheit? Eine innere oder eine äußere? Machen uns diese Auswahlmöglichkeiten wirklich langfristig glücklicher? Was ist, wenn wir mehr verzichten? Und haben wir den Mut dazu? Entgegen gesellschaftlichen Zwängen?

Lassen wir die Fragen einfach wirken…

 

Gefühl der Enge

Die Bürokratie hat zugenommen, es gibt keine Vereinfachung wie sie uns vermittelt wird. Wir haben uns gewollt oder ungewollt in dieses Netz begeben, in dem wir meist gefordert sind zu reagieren oder glauben reagieren zu müssen. Die Folgen daraus sind die Gefühle der Enge und der Zeitknappheit und auch die Verringerung der Lebensfreude.

Hinzu kommen täglich Negativnachrichten, die einer „Überlebensangst“ Nahrung bereiten. Es entsteht das Gefühl nicht mehr sicher zu sein. Ist das hilfreich? Und genau hier können wir beginnen eine gewisse Eigenverantwortlichkeit zu erkennen und etwas zu ändern.Was brauchen wir, um wirklich glücklich zu sein? Wie viele Informationen sind notwendig?

Hirnforscher kamen zu dem Ergebnis, dass nicht das Wissen glücklich macht, sondern die Entwicklung des Bewusstseins und die Präsenz für den Augenblick. Und das hat nichts mit dem Verstand in erster Linie zu tun, sondern mit der Qualität und Ausgeprägtheit unserer Fähigkeit den Moment wahrzunehmen, so wie er ist. Hört sich leicht an, ist es aber nicht.

 

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Fragen zum Verzicht

Wenige Fragen, die helfen können, wo Verzicht möglich ist:

Wie viele Informationen nehme ich zu mir?

Welche Qualitäten haben diese?

Gibt es zu viele sorgenvolle Gedanken?

Ist da Bereitschaft auf meine Meinung zu verzichten?

Nehme ich mir in der Geschäftigkeit täglich auch Zeit für Pausen?

Und nutze ich diese um den Moment zu erleben?

Mache ich einen Schritt nach dem anderen oder viele gleichzeitig?

Worauf wäre ein Verzicht im Alltag möglich, wo haben sich Gewohnheiten eingeschlichen?

Habe ich den Mut nein zu sagen oder habe ich Angst vor Ablehnung?

Wie viele Joghurtsorten braucht es, um glücklich zu sein?

Esse ich eher viel? Mal weniger essen und bewusst kauen. Welche Gefühle entstehen daraus?

Was geschieht wenn auf starke Emotionsausbrüche verzichtet wird und mit bewusstem Atmen ersetzt werden?

 

Die Liste der Fragen könnte unendlich sein. Spannend ist es, sich selbst auf die Schliche zu kommen und zu experimentieren. Immer mit einem Lächeln!

 

Die Hand öffnen

Verzicht ist eine wichtige Grundlage des Glücks, selbst wenn es paradox klingen mag. Der Verzicht wird zur Chance eines zufriedenen Lebens, wenn wir sie gut nutzen.

Einfacher gesagt: erst wenn wir die Hand öffnen und abgeben, ist sie wieder frei, um wieder bewusst neues aufnehmen zu können. Bis hin zu der Erfahrung, dass alles was schon da ist, uns so viel Dankbarkeit bescheren kann. Der eigene Verzicht bedeutet frei zu sein, kann auch zu Gunsten des anderen werden und erzeugt das Gefühl der Verbundenheit.

Wer beginnt zuerst?

 

Gerhard Schmid

 

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