Aalen blüht auf

Integrierte Stadtentwicklung wird die Kreisstadt eindrucksvoll verändern

 

Die Stadt Aalen wird in den kommenden Jahren ihr Gesicht an vielen Stellen verändern. Neben Wohn- und Lebensräumen entstehen Gebiete für Betriebe, Kreativwirtschaft und Gewerbe. Wichtig ist dem Oberbürgermeister der Kreisstadt, Thilo Rentschler, dass sich die Kernstadt und ihre Stadtbezirke auf Augenhöhe weiterentwickeln können. Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklung Aalens wird im Bildungssektor sein. Aalen wird in den kommenden Jahren auf der gesamten Gemarkung richtig aufblühen.

Die Kreisstadt Aalen macht sich auf den Weg und es wird, wie es Oberbürgermeister Thilo Rentschler aufzeigt, ein Aufbruch von der Stagnation zur Boom-Town. „Lange Zeit ist die Bevölkerungsentwicklung im gesamten Ostalbkreis mehr oder weniger an den Großen Kreisstädten vorbeigegangen. Zugelegt haben die kleinen Städte und Gemeinden. Ich sehe aber sehr viel Potential, Flächen in Aalen so zu entwickeln, dass sich die Stadt nachhaltig aufstellt und somit für Menschen jeden Alters, für unsere zukünftigen Neubürger oder Rückkehrer nach Aalen, als Lebensort sehr interessant wird. Auch die Stadt Aalen verspürt den Trend, wieder verstärkt in der Stadt zu leben. „Urbanes Wohnen“ mit kurzen Wegen zu Versorgung, zum Arzt, in die Kindertagesstätte oder den Schulen sind gefragt“, so der OB.

Oberbürgermeister Thilo Rentschler erläutert den Weg zur Boom Town.

Oberbürgermeister Rentschler unterstreicht seine Zukunftsplanungen mit einem integrierten Stadtentwicklungskonzept, das Wohnen und Versorgung, Landschaft und Freiraum, Kultur, Tourismus und Image mit Bildung, Wissenschaft und Innovation eng miteinander verzahnt. Unterstützt wird das Stadtoberhaupt, das viel Bewegung in die Stadt bringt, von einem tollen Team im Rathaus und vom Gemeinderat. „Mir ist es sehr wichtig, dass nicht nur die Kernstadt von den Veränderungen erfasst wird, sondern auch die Stadtbezirke profitieren und für Neubürger, die ländlich in einer Stadt wohnen und leben wollen, interessant bleiben“, so Thilo Rentschler im Gespräch mit GOFORMORE.

Wichtigster und elementarer Bestandteil in den Zukunftsplanungen und Entwicklungen ist der Wohnungsbau, denn neue Bewohner der Stadt brauchen Wohnraum, der auch in Aalen knapp und somit teuer ist. Mit dem „Handlungsprogramm Wohnen“ wird das Ziel verfolgt, 220 bis 240 Wohneinheiten pro Jahr und damit Angebote für alle Zielgruppen und in allen Preislagen zu schaffen. Neben der Wohnungsbau Aalen soll dieses Ziel auch mit privaten Bauträgern und Investoren erreicht werden. Im „Aalener Modell zur Wohnraumförderung“ hat der soziale Wohnungsbau oberste Priorität. „Wir müssen beim Wohnungsbau an die Menschen mit dem kleineren Geldbeutel denken, an Alleinerziehende, Studierende, denn auch sie sollen sich in Aalen „bezahlbar“ wohlfühlen. Hier hat der Gemeinderat wichtige Weichen für die Zukunft gestellt, um den Wohnungsmarkt in Aalen zu entspannen und eine soziale Mischung beim Wohnungsangebot zu erreichen“, sagt Thilo Rentschler, der Aalen in der Zukunft bei einer Einwohnerzahl von 75.000 Einwohnern sieht, berücksichtigt man Haupt- und Nebenwohnsitze.

„Die Wohnungsbau Aalen wird bis 2025 ein sehr ehrgeiziges Projekt umsetzen, 100 Millionen Euro werden in 450 Wohneinheiten in der ganzen Stadt investiert“

Aalen wächst seit Jahren beständig – im Rahmen des großen und innovativen Stadtumbaus sollen in den kommenden Jahren viele neue Wohneinheiten entstehen. Neben privaten Investoren und gewerblichen Bauträgern spielt die Wohnungsbau Aalen bei der Umsetzung dieses ambitionierten Projektes eine zentrale Rolle. Gemeinsam mit Robert Ihl, Geschäftsführer der Wohnungsbau Aalen GmbH stellt Oberbürgermeister Thilo Rentschler in einer Broschüre die Aalener Situation vor. „Die Wohnungsbau Aalen wird bis 2025 ein sehr ehrgeiziges Ziel umsetzen, 100 Millionen Euro werden in rund 450 Wohneinheiten in der ganzen Stadt investiert. Dabei werden 50 Prozent des Wohnungsbestandes zur Refinanzierung der Bauvorhaben als Eigentumswohnungen verkauft, 25 Prozent werden an Mieter mit „mittlerem Geldbeutel“ gehen und 25 Prozent, also rund 120 Wohneinheiten, werden Sozialmietwohnungen sein“, erläutert Thilo Rentschler das ehrgeizige Programm. „Die gesamte Wohnfläche im Bestand der Wohnungsbau Aalen wird sich in den kommenden Jahren durch das 100 Millionen Programm um rund 40 Prozent, von 84.000 Quadratmeter auf dann 118.000 Quadratmeter erhöhen“, ergänzt Wohnungsbau-Geschäftsführer Robert Ihl. Wohnungen werden neben der Kernstadt (unter anderem Ziegelstraße, Galgenberg, Stuttgarter Straße) auch in Unterkochen, Wasseralfingen, Hofen und Dewangen entstehen. In allen Stadtbezirken ist die Ausweisung von neuen Wohngebieten von großer Bedeutung.

Mit dem Stadtoval wird ein pulsierendes innerstädtisches Quartier entstehen

Mit dem Stadtoval wird ein pulsierendes innerstädtisches Quartier entstehen. Wohnen, Dienstleistung, Gewerbe, Hotel, Gastronomie, Kultur und eine grüne Mitte entstehen auf 6,5 Hektar Fläche

Wo im Jahre 1866 zunächst eine Eisenbahnreparaturwerkstätte errichtet wurde, später ein ganzes Ausbesserungswerk mit angeschlossener Eisenbahnersiedlung, soll nach jahrzehntelanger weiterer Nachkriegsnutzung durch die Baustahlgewebe GmbH ein neues Stadtviertel entstehen. 2014 startete Oberbürgermeister Rentschler mit einem symbolischen Baggerbiss die Entsiegelung der Brache, mittlerweile sind die Tiefbauarbeiten mit dem Verlegen neuer Kanäle, von Versorgungsleitungen und Datenleitungen abgeschlossen, der Hochbau wird im Mai starten. „Wir freuen uns auf die Spatenstiche, es geht mit großen Schritten vorwärts. 2019 sollen die ersten Bauprojekte abgeschlossen sein, 2021 dann das gesamte Quartier bis auf wenige Reserveflächen bebaut sein. Im Herzen des neuen Quartiers entsteht das Kulturzentrum „Kulturbahnhof“. Hier werden das Theater der Stadt, die städtische Musikschule und das genossenschaftlich geführte Kino am Kocher ihren Platz finden – eine Begegnungsstätte für Bürger, Vereine und Firmen entstehen.“ Rund 24 Millionen Euro wird die Stadt Aalen in das Projekt investieren.

„Das Stadtoval ist ein Schrittmacher für die weitere Stadtentwicklung in Aalen. Mit der direkten Anbindung an die Innenstadt runden wir das gesamte Gebiet mit dem Hauptbahnhof, dem ZOB, dem Mercatura, dem Bankenviertel und dem entstehenden Quartier am Stadtgarten weiter ab. Darüber hinaus werden auf dem Stadtoval ungefähr 250 Wohnungen entstehen, Lebens-, Wohn- und auch Arbeitsort für bis zu 700 Menschen“

, freut sich OB Rentschler auf die stadtbildprägende Aufwertung des früher industriell genutzten Geländes, zu dem auch ein Hotel gehören wird.

In Aalen kann Vieles erlebt werden

Mit dem „Kulturbahnhof“ ergänzt die Stadt Aalen ihr Kulturangebot und schafft einen Veranstaltungssaal mittlerer Größe. Viel lässt sich in der Stadt am Kocher erleben, so das UNESCO Welterbe Limes, die Römer, vorgestellt im Limesmuseum. Aktuell wird das Museumsgebäude umfassend ertüchtigt und energetisch saniert und die Dauerausstellung neu konzipiert. Einen Überblick über die römische Geschichte in Aalen und am Limes gibt eine Ausstellung im ehemaligen Haus der Stadtgeschichte, das „LIMU 16/18“. Die Limes-Thermen laden zu Wellness und Erholung vom Stress des Alltags ein. Das Schaubergwerk Tiefer Stollen zeigt die Jahrhunderte alte Bergbau-Tradition Aalens. Am 20. und 21. Mai wird mit einem Festwochenende hier das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Der bisher eher im verborgenen, oftmals noch in ein künstliches Bett verlagerte Kocher soll wie bereits in Unterkochen geschehen wieder natürlicher fließen dürfen, soll Erlebnisraum mitten in der Stadt werden. Ebenfalls eine Aufwertung der Innenstadt Aalens, die viele Menschen erfreuen wird.

Mit Aalen-Süd verändert ein weiteres Stadtquartier sein Gesicht nachhaltig

Es bewegt sich auch einiges im Süden der Aalener Innenstadt. Nach langem Dornröschenschlaf ging ein Ruck durch dieses Quartier, das in den kommenden Jahren sein Gesicht verändern wird. Derzeit entsteht im Eiltempo der Neubau des Einzelhandelsriesen Kaufland. Im benachbarten ehemaligen Union-Gelände, das der Landkreis im vergangenen Jahr erworben hat, wird unter anderem das Verwaltungsgebäude des Landratsamtes neu entstehen. „Die mutige Investition ins Proviantamt und die damit verbundene Belegung der Speicher war sicherlich Schrittmacher für die Entwicklung von Aalen Süd. Noch in diesem Jahr wird am Burgstallkreisel mit dem Bau eines Büroturms begonnen, in den der Projektentwickler iLive einziehen und dort seinen Firmensitz finden wird. Und im ehemaligen Ostertag-Areal finden zukünftig automobile Schätze ihren Stellplatz“, erläutert Aalens Stadtoberhaupt die Entwicklung des Quartiers. Auch hier wird ein erlebbarer Kocher eine Rolle spielen und die Aufenthaltsqualität erhöhen. Und, so Thilo Rentschler, sobald das Theater der Stadt Aalen ins Stadtoval umgezogen ist, wird das Wi.Z durch die Wohnungsbau Aalen ertüchtigt und für Starts-ups fit gemacht werden.

Der Spritzenhausplatz in Aalen ist mehrmals im Jahr, mit seinen Events und Märkten, das Zentrum der Genießer.


Die Stadtbezirke werden sich mit der Kernstadt auf Augenhöhe weiterentwickeln

Am Beispiel „Neue Mitte Dewangen“ zeigt sich deutlich, wie ernst es Oberbürgermeister Thilo Rentschler meint, wenn er sagt, dass sich die Aalener Stadtbezirke auf Augenhöhe mit der Kernstadt weiterentwickeln sollen. In engagierter Zusammenarbeit der Ortsgemeinschaft mit dem Ortschaftsrat und dem Gemeinderat sowie unter der Mitwirkung der Städtischen Wohnungsbau entsteht mit dem Gebäudekomplex „Neue Mitte“ ein neues Zentrum in Dewangen mit einem kleinen Festplatz. Im Gebäude finden die Ortsverwaltung ebenso ihren Platz wie der Ratssaal für den Ortschaftsrat.

Darüber hinaus werden ein Lebensmittelmarkt der Genossenschaft Welland-Mitte, Praxisräume und Wohnungen ihre Heimat im Gebäudekomplex finden. „Mit diesem Projekt wird Dewangen als Wohnort und Lebensraum attraktiver. Mit der Möglichkeit im Ort einzukaufen, bleiben die Wege zur Nahversorgung mit den Dingen des täglichen Bedarfs kurz. Und es entsteht für die Bürgerinnen und Bürger ein zentraler Treffpunkt mitten im Ort“, freut sich Aalens OB über die beispielhafte Entwicklung in Dewangen. „Ein weiterer Pluspunkt im Miteinander im Ort durch den genossenschaftlich geführten Laden sind die Mitglieder, also in erster Linie die Dewanger, die Eigentümer des Welland-Marktes mit Café, Treffpunkt und Kulturangeboten. Durch die entstehenden Wohnungen werden Neubürger ins Zentrum Dewangens ziehen.“

Die Entwicklung der Kindertagesstätten, der Schulen und der Hochschule sind wichtige Aufgaben für die Stadt. Dies schafft Chancen für die gesamte Region.

15 Millionen Euro wird die Stadt Aalen in den kommenden Jahren in den Ausbau der Kindertagesstätten investieren, 50 Millionen Euro in die umfassende Sanierung der 23 städtischen Schulen. Gewaltige Summen in die Zukunft einer Stadt, ein Kraftakt für den städtischen Haushalt, wie Oberbürgermeister Thilo Rentschler betont. „Die Kindertagesstätten und Schulen müssen als Bildungseinrichtungen auf der Höhe der Zeit sein, was die energetischen Bereiche ebenso betrifft wie die Betreuungs- und Lernbedingungen. Sie sind der Grundstock für eine gute Zukunft unserer Kinder.“ In diesem Zusammenhang lobt Rentschler die gute Zusammenarbeit der Aalener Vereine mit den Schulen im Ganztagesbetrieb. „Die Kooperation Schule und Verein funktioniert gut, durch die Monetarisierung von Lehrerstunden können Übungsleiter finanziert werden, die den Schülerinnen und Schülern verschiedene Sportarten näherbringen oder die Freude und Neugierde am Musizieren und am Forschen wecken. Auch hier investiert die Stadt viel Geld.“

Eine weitere Erfolgsgeschichte nicht nur für die Stadt, sondern für die gesamte Region ist die Entwicklung der Hochschule Aalen. 2016 waren 5700 Studierende in 40 Bachelor- und Masterstudiengängen eingeschrieben. Innerhalb von zehn Jahren hat sich die Studierendenzahl um 70 Prozent erhöht. Die bundesweit anerkannte und hervorragend platzierte Hochschule widmet sich verstärkt auch Zukunftsthemen wie Industrie 4.0, dem Gesundheitsmanagement, dem Leichtbau und dem 3D-Druck.
„Unsere Hochschule ist ein Projekt für die gesamte Region. Hier werden die Fachkräfte von morgen ausgebildet, hier findet ein Innovationstransfer zwischen Lehre, Forschung und Betrieben statt. Ebenso soll in der Hochschule eine Gründerkultur vermittelt werden, denn noch immer gründen viel zu wenige junge Menschen mit ihrem Know-how eine eigene Firma“, erläutert OB Rentschler, warum Land, Hochschule und Stadt einen Masterplan für die Zukunft umsetzen müssen.

Das Land, der Landkreis und die Stadt müssen dafür sorgen, dass die jungen Menschen einen attraktiven Lebens-, Lern-, Arbeits- und Forschungsort vorfinden. Dafür muss die Hochschule um weitere Gebäude erweitert werden, eine neue Mensa, ein Fakultätsgebäude Wirtschaftswissenschaften sowie Wohnungen und eine Kindertagesstätte sollen entstehen und für die vielfach mobilen Studierenden und ihre Dozenten auch entsprechende Parkmöglichkeiten. Im „Masterplan Hochschule“ wurde der Waldcampus entwickelt, eine neue, stimmige Verbindung zwischen den bestehenden Campusteilen „Burren“ und „Beethovenstraße“. „Im Waldcampus sind sowohl die neue Mensa als auch das neue studentische Wohnen und die Kita optimal untergebracht und auch das Fakultätsgebäude für die Wirtschaftswissenschaften ist hier gut untergebracht. Hier wird es spannend, das Ergebnis des Architektenwettbewerbs zu sehen, vor allem wie sich die Gebäude in die landschaftlich reizvolle Umgebung gut einpassen.“

Wichtig wird auch sein, dass die Hochschule, die regional verankert und international vernetzt ist, auch in Zukunft eng mit den Firmen der Raumschaft kooperiert. Weltmarktführer, kleine und mittlere Betriebe sorgen dafür, dass sich Aalen als ältester Industriestandort Deutschlands heute als Dreh- und Angelpunkt einer starken Wirtschaft präsentiert.

Dass junge Menschen Spaß an Naturwissenschaften und Technik finden, dafür sorgt „explorhino“, die Werkstatt junger Forscher an der Hochschule Aalen. Neben der Hochschule an der Beethovenstraße entsteht derzeit ein Neubau für „explorhino“, der bis Mitte des Jahres fertig gestellt sein soll. Im explorhino sollen sich Kinder und Jugendliche begeistern, sich selbst entdecken und die Umwelt besser verstehen. Die Werkstatt junger Forscher begleitet sie vom Kindergarten bis zum Schulabschluss und unterstützt Lehrerinnen und Lehrer in ihrem Bildungsauftrag.

Die Einrichtung der Werkstatt und auch der Masterplan sowie das erweiterte Angebot an Studiengängen werden zukünftig dafür sorgen, dass noch mehr junge Menschen aus der Region in Aalen studieren und auch nach dem Studium in Ostwürttemberg bleiben. Denn der Verlust dieser Menschen ist ein Problem für die Region, dem nun entgegengesteuert wird.

Aalen blüht auf, Aalen verändert sein Gesicht in vielfältiger Art und Weise, in allen Lebensbereichen. Aalen macht sich auf, urbanes Leben zu ermöglichen, in der Kernstadt und den Stadtbezirken – modern, für jeden Geldbeutel. GOFORMORE wird die Entwicklung der größten Stadt Ostwürttembergs weiter mit großem Interesse verfolgen.

Fotos: Stadt Aalen

 

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