Neues Ausbildungsjahr startet mit zwölf modernisierten Berufen
Vom „Automobilkaufmann“ bis zum „Verkäufer“ – mit zwölf modernisierten dualen Ausbildungsberufen begann am 1. August offiziell das neue Ausbildungsjahr. Es starteten wieder mehr als eine halbe Million Jugendliche und junge Erwachsene mit einem neuen Ausbildungsvertrag in der Tasche in ihr neues Berufsleben.
„Das duale Berufsbildungssystem hat durch das Zusammenspiel von Bund, Ländern und Sozialpartnern in den vergangenen Jahrzehnten seine Flexibilität und Anpassungsfähigkeit immer wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, betont Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Auch für die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt und die daraus resultierenden veränderten Qualifikationsbedarfe sei die berufliche Bildung gut aufgestellt. „Mit dual ausgebildeten Fachkräften, Technikern und Meistern werden die Unternehmen auch in Zukunft auf qualifiziertes und betriebserfahrenes Personal zurückgreifen können, um digitalisierte Arbeitsplätze zu besetzen, die auch komplexe Spezialistenprofile erfordern.“ Dies setze aber voraus, so Esser weiter, dass die Unternehmen die Vorteile der beruflichen Bildung auch weiterhin offensiv für ihre Fachkräfterekrutierung und Personalentwicklung nutzen.
Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres treten insgesamt zwölf modernisierte Ausbildungsordnungen in Kraft:
- Automobilkaufmann / Automobilkauffrau
- Biologielaborant / Biologielaborantin
- Biologiemodellmacher / Biologiemodellmacherin
- Bürsten- und Pinselmacher / Bürsten- und Pinselmacherin
- Fleischer / Fleischerin
- Kaufmann im Einzelhandel / Kauffrau im Einzelhandel
- Klavier- und Cembalobauer / Klavier- und Cembalobauerin
- Luftverkehrskaufmann / Luftverkehrskauffrau
- Schuhfertiger / Schuhfertigerin
- Servicekaufmann im Luftverkehr / Servicekauffrau im Luftverkehr
- Verfahrenstechnologe/Verfahrenstechnologin Mühlen- und Getreidewirtschaft
- Verkäufer / Verkäuferin
Insgesamt können Jugendliche und junge Erwachsene aus einer Gesamtzahl von 327 anerkannten dualen Ausbildungsberufen auswählen. Wie anpassungsfähig die duale Berufsausbildung in Deutschland ist, verdeutlicht die Tatsache, dass das BIBB seit dem Jahr 2007 gemeinsam mit Bund, Ländern, Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis insgesamt 150 Ausbildungsordnungen überarbeitet und an die aktuellen wirtschaftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Anforderungen angepasst hat. Dabei wurden 135 Ausbildungsordnungen modernisiert und 15 Ausbildungsberufe neu geschaffen.
Zurzeit arbeitet das BIBB bereits an der Modernisierung von mehr als zehn weiteren Ausbildungsordnungen, die voraussichtlich im Jahr 2018 in Kraft treten werden. Darunter befinden sich zum Beispiel der/die Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce, der/die Diamantschleifer/Diamantschleiferin, der/die Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin und der/die Verfahrenstechnologe/Verfahrenstechnologin Metall. Wie bei allen Modernisierungs- beziehungsweise Neuordnungsverfahren wird parallel hierzu auch der Rahmenplan für den schulischen Teil der dualen Berufsausbildung von der Kultusministerkonferenz (KMK) erarbeitet. Die frühe Planung für den Ausbildungsplatz 2018 erspart nicht nur viel Stress bei der Suche nach einem Ausbildungsberuf, sondern auch Vorteile gegenüber anderen Mitbewerbern. Viele große Unternehmen suchen bereits 1,5 – 2 Jahre vor dem eigentlichen Ausbildungsbeginn nach geeigneten Auszubildenden. Da trifft das Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ voll und ganz zu.