Arbeit ein Teil des Lebens

„Die Arbeit ist ein Prozess zwischen Menschen und Natur“

Erwerbsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens. In ihr kann sich der Einzelne verwirklichen und seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Ausübung eines Berufs dient zwar in erster Linie der Sicherung der Existenz bestimmt aber gleichzeitig den gesellschaftlichen Status. Viele Tätigkeiten außerhalb des Berufslebens wie zum Beispiel Kindererziehung, Haushaltsführung und ehrenamtliche Tätigkeiten sind aufgrund ihrer hohen Anforderungen den beruflichen gleichzusetzen. Die Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit und das Gefühl, etwas Nützliches zu leisten und die eigene Existenz und die anderer sichern zu können, sind wichtige Voraussetzungen, den Belastungen am Arbeitsplatz ohne gesundheitliche Beeinträchtigung standhalten zu können. Immer besteht jedoch eine Wechselbeziehung zwischen Gesundheit und Arbeit.

Karl Marx und Friedrich Engels Ansicht über Arbeit

Karl Marx und Friedrich Engels analysieren die Arbeit unter philosophischen, entwicklungsgeschichtlichen, ökonomischen und sozialen Aspekten. Ein Prozess, bei dem der Mensch sein Verhältnis zur Natur durch seine Tätigkeit regelt und kontrolliert. Er tritt der Natur selbst als Teil der Natur gegenüber. Die in seinem Körper steckenden „Naturkräfte“ Arme, Beine setzt er mit Kopf und Hand in Bewegung, um sich die Stoffe der Natur in einer für sein eigenes Leben brauchbaren Form anzueignen. Durch diese Bewegung hin zur Natur verändert er sich selbst und die Natur. Zugleich entwickelter die in ihr schlummernden Potenzen und unterwirft das Spiel ihrer Kräfte seiner eigenen Dynamik. Der Mensch ist zum Arbeiten geboren wie der Vogel zum Fliegen. Der Ausdruck Arbeit und seine Aquivalente gehören in allen Sprachen zu den wichtigsten und zuerst gebrauchten Wörtern und bezeichnet die elementarsten menschlichen Tätigkeiten.

Gepflügter Acker

Der Begriff „Arbeit“ hat zusätzlich Gewicht erhalten als der Mensch zum Bewusstsein seiner Stellung in der modernen industriellen Gesellschaft und zu seinen technischen Fähigkeiten kam, die Naturkräfte zu beherrschen. Auch in der Geschichte ihres Gebrauchs entbehren die Wörter für Arbeit nicht des vermeintlichen Inhalts. Es ist bemerkenswert, dass sie in allen Sprachen eine Grundbedeutung haben: harte Anstrengung und mühsame Tätigkeit. Das deutsche Wort Arbeit kommt vom lateinischen (Arvum, arva) und bedeutet Acker oder auch landwirtschaftliche Fläche. Im Norddeutschen und im Angelsächsischen das Wort, die Vorstellung der sich auferlegten Beugen der Notwendigkeit und der Unbequemlichkeit und ist ein Synonym für Mühsam, Not und Beschwerden. Die griechische Kultur sieht die Arbeit in Perspektiven, die durch den Dualismus von Materie und Geist bestimmt sind. Als Verrichtung des Körpers ist mit Arbeit nur die Arbeit der freien Menschen gemeint. Denn nur er gibt ihm seinen Sinn als Mensch. Stellt sie einen Zwang dar, so hindert sie den Menschen an der Kontemplation, die das Vorrecht des Weisen ist. Arbeit und Tugend schließen sich gegenseitig aus, sagt Aristoteles und Cicero erklärt, dass die Handwerker einen niederen Beruf ausüben. Mit der Entdeckung auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und dem Fortschritt, mit dem Übergang der Manufaktur zum Maschinenbetrieb mit dem Aufschwung des produktiven Kapitalismus und mit dem Klassenkampf wird Arbeit seit dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts zu einem Hauptproblem nicht nur für die Organisation von Staat und Gesellschaft und für die und für die gesamte Erziehung, sondern auch für die Philosophie des Menschen. Weit davon entfernt nur ein einfaches Mittel zur Befriedigung natürlicher Bedürfnisse zu sein, ist Arbeit für Marx (deutscher Philosoph *1818) selbst schöpferische Quelle des Menschenlebens, gleichsam das lebenszeugende Leben. Das wahre Verhältnis des Menschen zu seinem Produkt ist folglich ein Verhältnis freier Erschaffung. Der Mensch kann seine Gestaltung der Natur nur in dem Maße verwirklichen, wie er sich in der Natur und seinen Produkten Objektivität verleiht.

Unterschied zwischen körperlicher und geistiger Arbeit

Die Arbeit als Denkprozess ist nicht identisch mit arbeiten. Sie bezieht sich auf Wahrheitsnormen, die es zulassen, das Wesen der Technik zu entdecken und zu begreifen, dass der Mensch mehr ist, als das was er macht und sich nicht auf sein Werk reduzieren lässt. Es gibt nur eine Begrenzung in der weitgehenden Abwertung körperliche Tätigkeiten als „opera servilia“ im Unterschied zu den „opera liberalia“ (Wissenschaft, Kunst, Staatsdienst) und seit der Antike steht in der Neuzeit eine breite Aufwertung der Arbeit und der Zuarbeit von motivierenden Haltungen. Der Unterschied von körperlicher und geistiger Arbeit verliert an Relevanz, einmal mit der Konzentration der Theorie auf der Produktion und sozialisationsfördernden Arbeit und zum anderen mit der Integration von geistiger Arbeit in den Produktionsprozess. Dafür gibt es deutliche sozial und wirtschaftsgeschichtliche Gründe. Seit der Entstehung kapitalkräftiger Zentren vor allem in den norditalienischen Städten des Spätmittelalters gab es eine ökonomische Basis für Produktionserweiterungen; mit der Ausweitung des Handels in den Handelszentren des Frühkapitalismus ging eine verstärkte Nachfrage auf die Produktion einher. Die Steigerung der Produktivität in der vorindustriellen Phase der Neuzeit war nur möglich durch Verbesserung der Arbeitsorganisation und „Disziplinierung“ der Arbeit und der optimalen Ausnutzung des Potenzials an menschlicher Arbeitskraft.

Der Mensch ist zum Arbeiten geboren wie der Vogel zum Fliegen.

Text: Konstantin Gorlas, Philosoph

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