Aller Anfang ist schwer

Am Anfang stand das Word

In dieser Überschrift steckt kein Schreibfehler drin. Mir ist bewusst, dass man zuerst den Fehler liest und sich dann vielleicht mal Gedanken über die Bedeutung macht. Aber ich gestehe, das ist bei der Überschrift auch gar nicht so einfach. Um was geht’s nun bei dem Artikel hier. Ich möchte sagen, dass der Anfang wirklich oftmals sehr schwer ist. Auch wenn man den Anfang sehr oft schon gemacht hat, ist es trotzdem immer wieder schwer zu starten.

In meinem Fall bedeutet „Word“ nichts anderes als mein Programm mit dem ich anfange zu schreiben, das ist meist leer. So trifft mich das Leere „Word“ jedes Mal, wenn ich anfangen möchte, über ein Thema zu schreiben. Ich tippe auf Start bei Windows und dann kommt das Word dran. Warum ist es so schwer, seinen inneren Schweinehund dazu zu treiben zu starten?

Von der Aufschieberitis zur Aufschieberose

Schafft man es nicht, sich zu motivieren, so kommt es meist zu einer Aufschieberitis, oder sogar zu einer Aufschieberose (die chronische Form quasi). Es gibt sogar eine wissenschaftliche Bezeichnung dafür, es nennt sich Prokrastination, es bedeutet nichts anderes als Vertagen. Und wie so oft trifft es meist die Unschuldigen. Die nichts dafürkönnen trifft so was wie aus heiterem Himmel. Während andere so was nicht haben. Die Faulen z.B. bekommen erst gar keine solche Erkrankung. Nur die Fleißigen bekommen eine Prokrastination.

Spaß beiseite, warum um Himmelswillen ist der Anfang so mühsam. Das ist eigentlich bei jedem Thema der Fall. Ob es im Sport ist, beim Aufräumen der Wohnung, beim Aufhören vom Rauchen, beim zu viel Essen, beim Umsetzen von Beschlossenem bis hin zum Verschieben von wirklich existenziellen Tätigkeiten. Auf irgendeine Art und Weise scheint die Erdanziehungskraft stärker zu sein, als die Loslösung von dieser. Wobei das mit der Erdanziehung nicht mal so ins Gewicht fällt. Denn es gibt bei der Aufschieberitis quasi was ganz Kurioses. Nehmen wir also an, sie müssten Buchhaltung machen. Dann ersetzen sie die Buchhaltung mit Schreibtischaufräumen. Weil das irgendwie einfacher ist. Aber eventuell doch etwas mit Buchhaltung zu tun hat. Vielleicht kommt ihnen in den Sinn eher den Boden zu putzen oder sogar die schwäbische Kehrwoche ihrem Nachbarn abzunehmen. Es könnte auch exakt andersherum sein, sie kommen dran zur Kehrwoche, aber machen dann doch eher Buchhaltung. Was bei Selbstständigen, die ständig das Gleiche tun, mit Sicherheit oft vorkommt, denn eventuell kennt man sich bei der Buchhaltung besser aus, als bei der Kehrwoche.

Was auch immer passiert ist, dass das, was eigentlich getan werden muss, was wirklich nötig ist, wird entweder gar nicht erst gestartet, oder durch etwas ersetzt, was sie eher können.

Hier kommen wir dem Problem natürlich etwas näher. Es hat wohl damit zu tun etwas gerne zu machen und das andere nicht so. Jeder hat natürlich seine Spitzenfähigkeiten in einem ganz anderen Gebiet. Trotzdem muss man Dinge tun die Mann (Frau) tun muss. Weil doch die Existenz gerade in den Tätigkeiten hängt, die vermieden werden.

Die Einstellung und der eigene Wille

Ein sehr großer Faktor ist immer die Einstellung zu dem Thema. Sollte man effizient an seiner Einstellung bleiben wollen etwas nicht zu tun, so ist es logisch, das man nie anfangen wird.

Die Gefühle die man aktuell besitzt spielen auch eine sehr große Rolle. Meist wartet man ja auch darauf, dass endlich die Gefühle, der ersehnte Schub kommt, damit man die Arbeit beginnen kann. Leider kommt vieles dann doch nicht immer von alleine. Andersherum ist es sehr schwer anzufangen, wenn man sich nicht gut fühlt, gestritten hat oder eine sonstige seelische Sache gerade in sich bekocht.

Man kann es drehen und wenden, wie man es will, man kann alle möglichen Sachen als Ursache angeben. Es geht nicht ohne denn Willen in sich, einfach zu starten und zu beginnen.

Immerhin habe ich jetzt fast wieder mal einen gesamten Artikel zusammenbekommen. Allerdings ist mir bewusst, dass ich nächstes Mal schon wieder vor einem leeren Word sitze und wieder mit der Prokrastination kämpfe. Aber eins ist mir doch aufgefallen, je mehr ich es überwinde um so einfacher fällt es mir. Ab einen bestimmten Punkt, bekomme ich sogar Freude dran und könnte nichts anders tun als das gerade. Und das viel größere Geschenk: zum Schluss bin ich befreit, wenn ich die Tätigkeit dann doch gemacht hat. Denn es lastet meist schwerer in einem, als man wahr haben möchte. Das Aushalten, das man es nicht tut, ist oft anstrengender als der Start.

Text: Dimitrios Gorlas

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