Das tosende Meer und der Matrosenchor der Ouvertüre führen direkt in die sturmgewaltige, düstere Atmosphäre des Fliegenden Holländers. Der Legende nach ist der Seefahrer dazu verdammt, in einem Geisterschiff über die Weltmeere zu fahren und nur alle sieben Jahre an Land nach einer Frau zu suchen, die ihn durch Liebe und ewige Treue von seinem Fluch befreit. Szenenwechsel: In einem norwegischen Küstendorf wird Senta, die Tochter des Seefahrers Daland vom jungen Jäger Erik umworben. Als sie beim Spinnen mit anderen Frauen in der Stube die Ballade vom Fliegenden Holländer vorträgt, ist Senta von dessen Schicksal tief berührt und hat keinen Blick mehr für Erik. Als ihr Vater dann eben noch diesen Holländer mit nach Hause bringt – beide hatten in einer Bucht Zuflucht vor einem Unwetter gesucht – ist Senta beseelt, „diesen armen Mann“ zu erlösen. Doch wird ihr dies gelingen?
Mit seiner vierten vollendeten Oper hat Richard Wagner 1841 seine Idee des Musikdramas gefunden: Die musikalisch eindrucksvolle Darstellung des Meeres in seiner Urgewalt, das von Blitzen durchzuckte Unwetter, das vom Fluch getriebene Geisterschiff und auf der anderen Seite die enge, biedermeierliche Welt des bäuerlichen Lebens, eine junge Frau die ausbricht aus dieser Gesellschaft und den festen Willen hat, den auf ewig verfluchten Holländer durch ihre Treue zu erlösen – das alles verdichtet sich im Fliegenden Holländer zu einem vor Dramatik und Rührung berstenden Meisterwerk.
Nach den großen Erfolgen der letzten Jahre – vor allem mit italienischen Belcanto-Opern – steuern die Opernfestspiele in der Saison 2017 nordisch raue Gefilde an. Mit dem Österreicher Georg Schmiedleitner ist ein Regisseur an Bord, der – u. a. ausgezeichnet mit dem renommierten Nestroy-Theaterpreis – starke Bilder produziert und dabei den Stoff immer plausibel „an der Realität reiben“ lässt. Großprojekte wie die Aufführung von Karl Krauss’ Die letzten Tage der Menschheit für die Salzburger Festspiele oder Richard Wagners Ring des Nibelungen, den Georg Schmiedleitner seit der Spielzeit 2013/14 zusammen mit Marcus Bosch am Staatstheater Nürnberg schmiedet, und dessen gesamtzyklische Aufführung 2017 direkt vor der Holländer-Premiere zu erleben ist, geht der Theatermann mit unverstelltem Blick und großer Neugierde an.
Premiere: Freitag, 7. Juli, 20 Uhr
im Rittersaal Schloss Hellenstein/Festspielhaus CCH
Weitere Termine:
9./14./15./21./22./26.* und 28. Juli,
20 Uhr
Karten
85/64/50/39/26/15 €
Schüler/Studenten
59,50/44,80/35/27,30/18,20/10,50 €
Premierenpreise abweichend
Einführungsvorträge jeweils vor den Vorstellungen um 19.10 Uhr und 19.30 Uhr