DER ZWECK DER WELTGESCHICHTE

DIE LIEBE – SIE IST DAS AMEN IM KOSMOS Liebe – eines der sehr häufig verwendeten Wörter in allen Sprachen der Welt. Was ist eigentlich Liebe, kann man ein...

DIE LIEBE – SIE IST DAS AMEN IM KOSMOS

Liebe – eines der sehr häufig verwendeten Wörter in allen Sprachen der Welt. Was ist eigentlich Liebe, kann man ein Leben ohne Liebe sich vorstellen? Hat Liebe etwas mit der Seele zu tun? Oder mit dem Herzen?

In der (griechischen) Antike werden drei Begriffe verwendet: Eros – Erotische Liebe. Philia – Freundesliebe, Freundschaft. Agape – Göttliche Liebe, Nächstenliebe. Der Begriff Liebe ist zunächst noch nicht hundertprozentig definiert. Gemeint ist wohl zuerst die ursprünglichste menschliche Gemeinschaftsbindung in naturhaften Triebstrukturen. Sie bildet das Fundament für den Bau des menschlichen Soziallebens. Dann wird Liebe durch den Drang zur Hingabe gekennzeichnet, die sich über die Dienstbereitschaft zum Opferwillen steigern kann.

 

 

Kulturabhängig definiert

Die mit der menschlichen Existenz gegebene Fähigkeit eine intensive gefühlsmäßige, vor allem positiv erlebte Beziehung zu einem Menschen zu entwickeln. Liebe ist so eine Form affektiver Zuwendung zu anderen, die in unterschiedlichen Epochen und Kulturen verschieden erlebt, aufgefasst und durch Verhaltensregeln bestimmt wird.

Sprechen wir von einer platonischen Liebe zwischen zwei Menschen, ist meist eine Zuneigung gemeint, die alleine auf seelischer oder geistiger Übereinstimmung beruht, aber auch alles sinnliche und körperliche Begehren ausschließt. Das Begehren allerdings, das dabei im Spiel ist, kommt nicht im sinnlichen Genuss körperlicher Schönheit zur Erfüllung, sondern weist über ihn hinaus. Schönheit nämlich Vollkommenheit, die an den Dingen der Sinnwelt sichtbar wird.

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Viele Namen für Liebe

Der Begriff Liebe lässt sich nicht nach (wissenschaftlichen) Gebieten lokalisieren, er gehört zur Metaphysik und Kosmologie ebenso wie zur Anthropologie, Theologie, Psychologie, Geschichtsphilosophie, Ethik oder Politik. Für den sprachlichen Gebrauch ergibt sich aus dem gleichen Grunde eine Vielzahl von Bezeichnungen, die gelegentlich vertauschbar sind. Wesentlicher ist die Vielzahl von griechischen und lateinischen Ausdrücken wie Filia (Freundschaft), Eros und Agape (göttlicher Liebe) oder Amor (lateinisch), schließlich Caritas (Altes Testament).

In der Theogonie (Götterentstehung) Hesiods (griechischer Historiker) wird Eros geschildert als der Erstgeborene in der göttlichen Geneaologie (der Schönste der unsterblichen Götter). Eros ist Ursache oder auch Folge der Urbegattung von Chaos und Erde. Die Liebe wird als eine alles verbindende und alles durchdringende kosmische Macht gesehen, der die zerteilende Macht des Streites und des Hasses gegenübersteht. Die philosophische Erotik auf der Stufe des platonischen Frühwerks bereitet die im Symposion (Gesprächsrunde) vollendete Synthese vor. Thema ist Filia (Freundschaft), nicht Eros. Untersucht wird zunächst die Liebe als Beziehung von Mensch zu Mensch, und zwar unter dem Gesichtspunkt des herrschen Dürfens über sich selbst wie über Andere.

Die Eltern lieben ihre Kinder, aber übergeben ihnen dennoch nicht die freie Verfügung über ihre eigene Person oder über ihr Eigentum. Liebe ist also nicht die geliebte Person gewähren zu lassen. Das gilt auch für die politische Herrschaft, wir überlassen nur solchen denen die Herrschaft, denen wir die erforderliche Kenntnis zutrauen.

 

 

Unschuld und Übermut

Das Kernstück des Eros ist der Mythos des Aristophanes (gr. Komödiendichter). Er erzählt von der Urschuld der einstmals kugelgestaltigen Menschen. Im Übermut wollten sie den Olymp im Sturm nehmen, zur Strafe wurden Sie von Zeus halbiert. Die zerschnittene Hälfte, die jeder von uns ist, sehnt sich nach der verlorenen Ganzheit zurück, und indem sie sich in Liebe mit der fehlenden Hälfte vereint, genießt sie die Seligkeit der durch menschliche Schuld verlorenen Einheit.

Dieser kosmische Mythos erklärt nicht nur das Nebeneinander von Verschiedengeschlechtlichen und Gleichgeschlechtlichen, Eros löst vor allem den Widerspruch zwischen sorgender und begehrender Liebe. Nur durch die Einswerdung von Mensch und Mensch kann sich die Sehnsucht nach Vollständigkeit erfüllen. Das leitende Begriffswort bei Aristoteles ist im Unterschied zu Platon nicht Eros, sondern Philia (Freundschaft) und die stammverwandten Wörter sind unter Philia mitbefasst.

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Gut, angenehm, nützlich

Innerhalb der Ethik findet die Philia ihre Bedeutung in der Lehre von der praktischen Tugend: Sie wird von Aristoteles als Tugend oder als Begleiterscheinung der Tugend bestimmt. Das Liebenswerte ist dreiförmig: Das Gute, das Angenehme und das Nützliche. Entsprechend gibt es drei Arten von Freundschaft. Die vollendete Freundschaft ist das Gute. Da man den Freund um seiner selbst willen liebt, also nicht wegen eines durch ihn zu erlangenden Nutzen oder einer Lust, ist diese Freundschaft von Dauer.

Das die Freundschaftsliebe begründende Wollen, das Gute für den anderen Wollen heißt: Wohlwollen. Um Freundschaft zu erlangen, muss zum Wohlwollen hinzukommen: Gegenseitige Bekanntgabe der Gesinnung. Freunde müssen von der Liebe zueinander wissen, um den Umgang im gemeinsamen Leben und schließlich Zeit und Vertrautheit. Da ein jeder immer und überall das Gute für sich selbst will, bleibt die Frage wie Wohlwollen überhaupt möglich ist. Aristoteles beantwortet sie mit einer Ableitung der Liebe zum Andern aus der Selbstliebe (Philautia). Lieben heißt, dem geliebten Gutes zuteilen. Das Gute, das die meisten sich selbst zuteilen, besteht in Besitztümern, Ehren und körperlicher Lust. Und diese Selbstliebe ist verwerflich. Der wahre Selbstliebende aber teilt sich selbst das Schönste und das im höchsten Sinn Gute zu.

 

 

Das Organ der Liebe

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Das ,Organ’ der menschlichen Liebe ist das Herz, Inbegriff und innerster Antrieb der menschlichen Person. Die Liebe ist die ,Schwerkraft’ im Menschen, sie rastet und ruht nicht. Überall wo wir Menschen begegnen, entdecken wir die treibende Kraft von unermüdlicher Tätigkeit. Die von den Griechen vorgeprägten Begriffe der Freundesliebe (Philia) und der Strebensliebe (Eros) sind jedoch nicht ohne Weiteres geeignet die theozentrische (göttliche) Liebe des Neuen Testaments begrifflich auszudrücken. Die aristotelische Philia ist nur in vermittelnder Weise selbstlos. Die Liebe ist der Endzweck der Weltgeschichte, das Amen des Universums. Da die Liebe den Schlüssel zu allen Geheimnissen verwahrt, bedarf der Liebende einer Geliebten, die ihm den Schlüssel reicht.

 

 

Hier einige Zitate über die Liebe:

Die meisten Menschen brauchen mehr Liebe, als sie verdienen.

Ein Mann, der liebt, vergisst sich selbst, eine Frau, die liebt, vergisst die anderen Frauen.

Mütter lieben ihre Kinder mehr als Väter es tun, weil sie sicher sein können, dass es ihre sind.

Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt.

Eine Muter ist der einzige Mensch auf der Welt, der dich schon liebt, bevor er dich kennt.

 

Konstantin Gorlas

 

 

 

Konstantin Gorlas

Philosoph

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