MÄNNERN GEHT ES IN BA-WÜ PRIMA

SIE SIND GESÜNDER UND WERDEN ÄLTER Wenn man zwanzig ist, kann man die Gespräche ,steinalter’ Leute, also der Leute über fünfzig, nicht mit anhören. Sie drehen sich vorwiegend um...

SIE SIND GESÜNDER UND WERDEN ÄLTER

Wenn man zwanzig ist, kann man die Gespräche ,steinalter’ Leute, also der Leute über fünfzig, nicht mit anhören. Sie drehen sich vorwiegend um die Gesundheit: „Mein Doktor hat zu mir gesagt …“ Als ob jeder einen eigenen Leibarzt hätte und sich die Welt nur um Cholesterinwerte und Magen-Darm-Spiegelungen und die Prostata drehe. Wer dann selbst steinalt ist, also über fünfzig, darf sich nicht wundern, wenn er sich eines Tages dabei ertappt, wie er sich mit dem Nachbar folgendermaßen unterhält: „Mein Doktor hat gesagt…“

Dabei hat Deutschland mit die beste medizinische Versorgung der Welt. Dabei ging es den Deutschen noch nie so gut wie heute. Die Menschen in unserem Land werden immer älter und sind dabei immer fitter und damit gesünder. Natürlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Lebensstandard und Lebenserwartung. Bislang leuchtete das in der weltweiten Betrachtung ein. Aber das gilt – auf hohem und fein differenziertem Niveau – auch für Deutschland. Konkret: Der Lebensstandard im Südwesten, also in Baden-Württemberg, trägt dazu bei, dass es hier Mann und Frau besser geht, eben auch gesundheitlich. Frau und Mann leben also hier auch länger.

 

 

Erster Männer-Gesundheitsbericht

Die häufigsten Todesursachen in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Am Häufigsten sind davon Männer betroffen. Doch daran erkranken deutlich weniger Männer im „Ländle’ als im Rest der Republik. Das geht aus einer Statistik des Sozialministeriums von Baden-Württemberg hervor, das einen ersten Männer-Gesundheitsbericht vorgelegt hat.

Männer leben in Ba-Wü (Baden-Württemberg) am längsten. Im Durchschnitt werden sie 79,2 Jahre alt. In Brandenburg sind es „nur“ 77 Jahre. Frauen werden statistisch immer noch älter als Männer. Während aber der Abstand der Lebenserwartung in Mecklenburg-Vorpommern bei 6,4 Jahren liegt, beträgt er in Baden-Württemberg nur 4,4 Jahre. – Auf den ersten Blick mögen solche Zahlenspiele marginal sein. Was spielt es schon für eine Rolle, ob in Bayern ein Mann durchschnittlich 78,3 Jahre alt wird und ein Württemberger 79,2? In der Masse nicht viel. Individuell kann das allerdings eine große Rolle spielen. Da können dann schnell 10 Jahre daraus werden – wenn man Glück hat.

 

 

Ich bin, was ich arbeite

Was ist wichtig für eine hohe Lebenserwartung der Männer? Schlicht: Arbeit, die relativ gut bezahlt wird. Das schafft Sicherheit. Das führt auch dazu, dass man mehr auf seine Gesundheit achtet.

Und jetzt die schlechten Nachrichten: Die Selbstmordrate bei den Männern ist in der Altersgruppe der 55- bis 60-Jährigen in Baden-Württemberg besonders hoch. Vermutlich weil die Identifikation mit dem Beruf hier höher ist als anderswo. Salopp: Ich bin, was ich arbeite. Das Klischee vom schwäbischen Schaffer. – Gerade in dieser Altersgruppe werden häufig Kündigungen ausgesprochen. Man ist zu alt, man ist zu teuer.

Noch etwas kommt hier hinzu: Das generelle Ausscheiden aus dem Berufsleben dämmert am Horizont. Das Dasein als Rentner für jemand, der sich durch seine Arbeit definiert, wird so für viele zum Albtraum. Oft führt diese Angst zu psychischen Störungen.

Da die Menschen bei uns insgesamt gesünder sind und länger leben, nehmen die Freizeitaktivitäten zu. Im Prinzip prima. Die Kehrseite: Männer über 65 verunglücken in Ba-Wü überdurchschnittlich (und oft tödlich) beim Freizeitsport und im Verkehr. 23 Prozent (!) beträgt die Abweichung zum bundesweiten Durchschnitt.

hel

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